Lehrform
,
die äußere Art und
Weise, in welcher der
Lehrer dem
Schüler Kenntnisse und Geschicklichkeiten beizubringen
sucht. Es kann dies durch Vorzeigen von Gegenständen oder Abbildungen, durch Vormachen von Thätigkeiten, namentlich aber
durch
Vortrag oder durch Unterredung geschehen. Man unterscheidet demgemäß wohl deiktische (zeigende),
akroamatische (vortragende) und dialogische oder erotematische (fragende) Lehrform.
Während die deiktische auf der
untersten
Stufe des
Unterrichts
(Stufe der
Anschauung) vorherrscht, ist die erotematische vorzugsweise für das weitere Schulleben
geeignet, indem
sie den
Schüler zur eignen geistigen Thätigkeit anregt und, richtig gehandhabt, anleitet,
neue Erkenntnisse aus gewonnenen
Anschauungen zu finden (heuristische Lehrform
); die akroamatische Lehrform tritt auf der höchsten
Stufe
des
Unterrichts bereits erwachsener Zöglinge in den
Vordergrund.
Doch wird auf keiner
Stufe eine der genannten Lehrformen
ausschließlich zur Geltung kommen oder eine derselben ganz übersehen
werden dürfen.
Schon dem
Kind muß erzählt, also vorgetragen, und durch
Fragen Anleitung zum Nachdenken
gegeben werden, und selbst auf der akademischen
Stufe macht sich das
Bedürfnis der
Demonstrationen einer- und der Konversatorien,
Disputatorien, Repetitorien etc. anderseits, wenn auch in den einzelnen
Wissenschaften verschieden nach Art und
Grad, immer
wieder geltend. Auf der richtigen Verwendung und
Verbindung dieser Lehrformen
je nach der
Beschaffenheit
des Lehrgegenstandes und des Zöglings beruht zum großen Teil der Erfolg des
Unterrichts; sie ist ein wesentlicher Teil der
guten Unterrichtsmethode (s.
Methode).