Lehm
(provinziell Leimen), eine im Diluvium
[* 2] vorkommende, aus der Verwitterung verschiedener Gesteine
[* 3] entstandene und
aus einer Mischung von eisenoxydhaltigem
Thon und Sand, bisweilen auch Kalk bestehende, meist ockergelbe Erdart. Bei mehr
als 50 Proz. Sandgehalt wird der Lehm
mager, bei weniger als 40 Proz.
fett genannt und geht bei noch größerm Sandgehalt nebst andern Beimengungen in den
Lehmboden über, der im allgemeinen als
guter kulturfähiger
Boden gilt. Der Lehm
fühlt sich weniger fettig an und bindet das Wasser nicht so stark als
Thon, schwindet
demzufolge beim
Trocknen auch weniger stark wie dieser. Er findet im Bauwesen sehr ausgedehnte Verwendung
und zwar zu Erdarbeiten und
Dichtungen
gegen Feuchtigkeit, zum Unterfüllen der Dielenlager und als Konservierungsmittel für
Hölzer; als Mauermaterial in Form von
Lehmsteinen (s. d.) oder
Lehmpisémauerwerk (s. Gußmauerwerk) sowie gebrannt zu Ziegeln,
zu Herstellung von
Estrichen (s. d.), zum
Klaiben (s. d.), zum Verstreichen der Fugen bei
Kachel- und eisernen
Öfen,
[* 4] zum Dachdecken mittels Lehm
schindeln u. s. w.