Leeuwenhoek
(spr. löwenhuk),
Antonius
van, niederländ. Zoolog, geb. zu Delft, war
bis 1654
Kassierer und Buchhalter in einer Tuchhandlung in
Amsterdam,
[* 2] ging aber dann nach Delft zurück und widmete sich naturwissenschaftlichen
Studien. Leeuwenhoek
war namentlich ein ausgezeichneter Mikroskopiker, obwohl vollkommen
Autodidakt und ohne wissenschaftliche Erziehung.
Er verfertigte sich seine Mikroskope,
[* 3] welche zum Gebrauch zwar sehr unbequem waren, aber bedeutend vergrößerten,
selbst und machte, planlos alles, was ihm unter die
Hand
[* 4] kam, untersuchend, eine Reihe hochwichtiger Entdeckungen. Er sah
zuerst die
Blutkörperchen,
[* 5] die
Bewegung des
Blutes in den
Kapillargefäßen des
Schwanzes der Froschlarve, die Zahnröhrchen,
die
Schuppen der Oberhaut, die Querstreifung der willkürlichen
Muskeln
[* 6] u. s. w. Er entdeckte auch die
ungeschlechtliche Fortpflanzung der
Blattläuse und vor allem die Infusionstierchen. Er war der erste, der der
Lehre
[* 7] von der
spontanen Zeugung mit Entschiedenheit und logischer
Schärfe entgegentrat. Leeuwenhoek
starb in Delft. Seine
Abhandlungen
finden sich in den
«Transactions of the Royal
Society of
London»
[* 8] seiner Zeit; sie erschienen auch als Sammelwerk
u. d. T. «Sendbrieven, ontleedingen en ontkellingen
etc.» (7 Bde.,
Leid. und Delft 1685‒1718) in holländ.
Sprache
[* 9] sowie als
«Opera omnia, s.
Arcana naturae etc.» (7 Bde.,
Leid. 1722) lateinisch; auch englisch in Auswahl (2 Bde.,
Lond. 1798‒1801). –