Leeds
[* 2] (spr. lihds), bedeutendste Stadt in Yorkshire (England), an beiden Seiten des Aire gelegen, welchen zahlreiche Brücken [* 3] überspannen, und durch Kanäle und Eisenbahnen mit fast ganz England in Verbindung gesetzt. Der ältere Teil der Stadt hat enge, finstere Gassen; der neuere Stadtteil dagegen zeichnet sich durch schöne Plätze und breite Straßen aus. Die stets belebte Briggate (Brückenthorstraße) ist Hauptgeschäftsstraße der Stadt. Unter den zahlreichen Kirchen ist die von St. John die älteste, sie stammt von 1634. Unter den Gebäuden nimmt das 1858 vollendete Stadthaus den vornehmsten Rang ein.
Vor ihm steht eine
Bildsäule
Sir
Robert
Peels. Außerdem hat die Stadt 2 Tuchhallen, eine
Börse, eine
Korn- und eine Aktienbörse,
ein neues Grafschaftsgericht
(County Court), ein 1867 vollendetes großartiges
Krankenhaus
[* 4] (von
Gilbert
Scott im französisch-gotischen
Stil erbaut), mehrere
Theater
[* 5] etc. Die Stadt besitzt zwei große
Parke; großartige
Wasserwerke versehen
dieselbe mit
Wasser. Die
Bevölkerung
[* 6] beläuft sich auf (1881) 309,119
Seelen. ist Hauptsitz der englischen Wollindustrie und
des Tuchhandels, welche die ganze Umgebung mit Einschluß
Bradfords beschäftigen. Im J. 1881 beschäftigte die Wollindustrie
14,203
Arbeiter, die Eisenindustrie 6329
Arbeiter, der Maschinenbau 6552
Arbeiter. Wichtig waren ferner
die Leinenfabriken,
Gerbereien,
Glashütten, Töpferwerke,
Brauereien,
Papiermühlen etc. An Bildungsanstalten verdienen Erwähnung
das 1562 gegründete
Gymnasium
(Grammar School), eine technische
Hochschule
(Yorkshire
College), 3 theologische
Seminare (der Anglikaner,
Katholiken und Wesleyaner), die Freibibliothek und das
Museum der Philosophischen
Gesellschaft. In der
Nähe liegt die
Ruine
der Kirkstall-Abtei. - Leeds
war schon unter
Wilhelm dem Eroberer vorhanden. Das feste
Schloß daselbst wurde 1139 vom König
Stephan belagert und war 1399 das Gefängnis
Richards II.
Karl I. verlieh der Stadt Privilegien und
Karl II. den noch jetzt gültigen
Freibrief.