Lecocq
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Alexandre Charles, Opernkomponist, geb. zu Paris, [* 2] erhielt seine Ausbildung von 1849 bis 1854 am dortigen Konservatorium durch Bazin und Halévy, debütierte 1857 mit der Oper »Le [* 3] docteur Miracle«, welche bei einer von Offenbach [* 4] veranstalteten Preisbewerbung unter 78 eingesandten Werken (zugleich mit der Komposition Bizets) den ersten Preis erhalten hatte, und wurde, nachdem er während der nächsten Jahre noch mehrere andre Werke mit geringem Erfolg auf die Bühne gebracht, durch die 1868 aufgeführte Operette »Fleur de Thé« in weitesten Kreisen bekannt und beliebt.
Hier wie in seinen spätern Opern: »Les jumeaux de Bergamo« (1868),
»Gandolfo« (1869),
»Le beau Dunois« (1870),
»Mademoiselle Angot« (1872),
»Giroflé-Girofla« (1874),
»La petite mariée« (1875),
»Kosiki« (1876),
»Le petit duc« (1878) u. a., folgt er im allgemeinen der von Offenbach eingeschlagenen Richtung, ist jedoch mit Erfolg bestrebt gewesen, die von diesem betretenen Abwege zu vermeiden und die Operette als Kunstgattung zu heben. Von seiner gediegenen musikalischen Bildung gab er unter anderm auch durch den 1877 von ihm veröffentlichten Klavierauszug der Rameauschen Oper »Castor et Pollux« einen erfreulichen Beweis.