(spr. -klühs') oder L'Ecluse,Fort de, Grenzfestung im
Arrondissement Ger des franz. Depart.
Ain, 22 km südwestlich
von Genf,
[* 3] 100 m über der Rhone, am Abhang des Mont-Credoz (1624 m), beherrscht die Bahnlinie
Genf-Loon wie
die
Straßen nach Ger und St. Julien. Von den
Herzögen von Savoyen angelegt, wurde das
Fort 1536 von den
Bernern erobert, 1564 zurückgegeben. 1590 nahmen
es die
Genfer, 1601 fiel es an
Frankreich und wurde von
Vauban ausgebaut. 1814 von den
Österreichern zerstört,
wurde es 1824 wieder aufgebaut. - Lécluse ist auch franz.
Name der niederländ. Stadt
Sluis (s. d.).
(spr. -klühs'), richtiger L'Ecluse, Charles de, gewöhnlich Clusius genannt,
Arzt und
Botaniker, geb. zu
Arras,
[* 4] studierte in Gent
[* 5] und Löwen
[* 6] die
Rechte und ging dann nach
Deutschland,
[* 7] wo er sich längere Zeit
in Wittenberg
[* 8] aufhielt und mit
Melanchthon verkehrte. Später wendete er sich in Montpellier
[* 9] dem
Studium der
Medizin zu, kehrte 1555 in
seine
Heimat zurück und lebte hierauf abwechselnd in
Paris,
[* 10] Löwen und
Augsburg,
[* 11] bis er 1564 eine
Reise nach
Spanien
[* 12] antrat. 1571 war
er in England; dann folgte er einer Einladung Maximilians II. nach
Wien,
[* 13] wo er kaiserl. Gartendirektor
wurde. Er bereiste von
Wien aus zweimal England, nahm 1587 seine Entlassung und lebte zu
Frankfurt
[* 14] a. M.; 1593 wurde er Professor
der
Botanik in
Leiden,
[* 15] wo er starb. Er schrieb besonders: «Rariorum plantarum historia»
(Antw. 1601) und «Exoticorum
libri X»
(Leiden 1605).