ein
im Tier- wie im Pflanzenkörper vorkommender den Fetten ähnlicher Stoff. Es ist ein
charakteristischer Bestandteil der Gehirn- und Nervensubstanz, des Eidotters, findet sich ferner in den Blutkörperchen,
[* 4] in der
Milch, in den Samen
[* 5] der Erbsen, der Getreidearten, in der Hefe,
[* 6] im Kaviar, in großen Mengen im Blute bei hochgradiger Leukämie.
Es läßt sich in knetbaren, nicht deutlich krystallinischen Massen darstellen, die in Wasser quellen
und bei mikroskopischer Betrachtung als schleimige, ölige Fäden erscheinen, ist löslich in Alkohol, Äther, Schwefelkohlenstoff,
Chloroform, Benzol und in fetten Ölen, geht mit Chlorwasserstoff
[* 7] eine Verbindung ein, die beim Verdunsten als wachsähnliche
Masse zurückbleibt, und verbindet sich mit Platinchlorid.
Das Lecithin zerfällt beim Kochen mit Säuren oder Barytwasser in Cholin, Glycerinphosphorsäure und Stearinsäure,
Fettsäure (Palmitin- oder Oleïnsäure). Hiernach scheint es verschiedene und gemischte Lecithin zu geben, wie
Distearinlecithin von der Zusammensetzung C44H90NPO9, Dipalmitinlecithin, C40H82NPO9, und Dioleïnlecithin,
C45H85NPO9. Lecithin ist ein Glycerin, das an Stelle von zwei Wasserstoffatomen einen oder zwei Reste der erwähnten Fettsäuren,
an Stelle des dritten Wasserstoffatoms einen Phosphorsäurerest in esterartiger Bindung enthält. Der Phosphorsäurerest
steht seinerseits noch mit Cholin in esterartiger Bindung, z. B. Dipalmitinlecithin, C3H5. (O.C16H31O)2.O.PO(OH).O.N(CH3)3C2H4.OH.