Lebendig
begraben
, s.
Einmauerung und
Totenbestattung.
Lebendig begraben
6 Wörter, 55 Zeichen
Lebendig
begraben
, s.
Einmauerung und
Totenbestattung.
nicht nur in der Alten Welt, sondern bis zu den Südseeinseln verbreitete Sitte, beim Bau eines Hauses ein lebendes Wesen mit einzumauern, um dem Bau Bestand oder der Burg, Festung [* 3] etc. Uneinnehmbarkeit zu sichern. In vielen altdeutschen, slawischen, russischen und ungarischen Sagen ist von zu diesem Zweck geopferten Menschen die Rede, die entweder eingemauert wurden, oder ihr Blut hergeben mußten, um den Mörtel zu bereiten, und ein ähnlicher Gebrauch soll noch jetzt in unzivilisierten afrikanischen Ländern herrschen.
Gewöhnlich wurden jedoch wohl in Stellvertretung der Menschen Eier
[* 4] oder lebende Tiere (Hühner,
[* 5] Katzen,
[* 6] Hunde)
[* 7] genommen, deren
Gerippe man beim Abbruch alter Häuser sehr häufig im Fundament findet. Vgl. Grundbau.
[* 8] Bei den Römern war lebendige
Einmauerung in ein
Grabgewölbe bekanntlich die Strafe für Vestalinnen, die das Gelübde der Keuschheit gebrochen hatten. Ebenso
wurden im Mittelalter Nonnen, welche sich desselben Vergehens schuldig gemacht hatten, in den Klostergewölben eingemauert.