Lebende
Bilder (franz. Tableaux vivants),
Darstellungen von Werken der
Malerei und
Plastik durch lebende
Personen. Als
Erfinderin derselben wird
Frau v.
Genlis (s. d.), die
Erzieherin der
Kinder des
Herzogs von
Orléans,
[* 2] genannt, die zur Belehrung
und Unterhaltung ihrer Zöglinge dergleichen
Darstellungen zuerst arrangiert und sich dabei der
Hilfe der
Maler
David und
Isabey bedient haben soll. Bekannter sind die Vorführungen besonders antiker
Statuen durch
Lady
Hamilton (s. d., S.
52). Auf der königlichen
Bühne zu
Berlin
[* 3] machte man zuerst mit Erfolg den
Versuch, solche auch lebende Bilderauch
dem größern
Publikum zugänglich
zu machen.
Auch
sonst bedient man sich bei besondern Anlässen, Festvorstellungen, Traumerscheinungen etc.
auf der
Bühne der lebenden
Bilder. Während der Dauer der Schaustellung eines
Bildes ist die richtige unbewegliche
Beleuchtung
[* 4] des Hauptpunktes genau zu beachten. Bei komischen Bildern
läßt man auch wohl vor den
Augen der Zuschauer die
Stellung verändern,
so daß der
Effekt noch vermehrt und gesteigert wird.
Vgl.
Wallner,
Sujets zu lebenden Bildern
(Erf. 1876-81, 2 Bde.).