Leánder
(Leandros), s. Hero.
9 Wörter, 72 Zeichen
(Leandros), s. Hero.
Richard, Pseudonym, s. Volkmann.
und Leander, berühmtes Liebespaar des Altertums, in Deutschland besonders durch Schillers gleichnamige Ballade populär geworden. Es war an einem Feste der Aphrodite zu Sestos am Hellespont, daß Hero, die Priesterin der Göttin, und der Jüngling Leander, der von dem gegenüberliegenden Abydos zum Feste dahin gekommen war, einander sahen und in wechselseitiger Liebe entbrannten. Da Heros Stand als Priesterin und der Wille der Eltern ihrer Verbindung entgegenstanden, schwamm Leander allnächtlich über den Hellespont zur Geliebten, geleitet von dem Schein einer Leuchte auf der Wohnung Heros, einem einsamen Turm am Meeresufer, bis dieselbe in einer Sturmnacht erlosch und er in den Wellen den Tod fand. Als Hero am andern Morgen den ans Ufer getriebenen Leichnam gewahrte, stürzte sie sich vom Turm ins Meer hinab ihm nach. Die Sage wurde mehrfach poetisch behandelt, im Altertum namentlich von Musäos in einem Epos, in der Neuzeit außer von Schiller (in der oben erwähnten Ballade) von Grillparzer in dem Drama »Des Meeres und der Liebe Wellen«. Auch das Volkslied hat sich in freierer Weise des Stoffes bemächtigt (»Es waren zwei Königskinder«).