Lavigny
(Kt. Waadt, Bez. Morges). 520 m. Gem. und Dorf, auf einer geneigten Terrasse zwischen dem Boiron und der Aubonne, links über dem Thal der Aubonne und an der Strasse von Cossonay nach Aubonne und Nyon (der sog. Via oder Vy d'Étraz). 7,2 km w. Morges; 1,4 km nö. der Station Aubonne der elektrischen Strassenbahn Aubonne-Allaman und 3,2 km nw. der
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Haltestelle Étoy der Linie Lausanne-Genf. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Aubonne-Saint Prex und Aubonne-Saint Livres. Die nur wenige vereinzelte Siedelungen aufweisende Gemeinde zählt 62 Häuser und 287 reform. Ew. Kirchgemeinde Aubonne. Acker- und etwas Weinbau. Bei La Vaux an der Aubonne eine Mühle. Bemerkenswert das aus Marmor erbaute schöne Landhaus der Familie Tronchin. Lavigny ist eine alte Siedelung. Die Herrschaft Lavigny gehörte seit den ältesten bekannten Zeiten den Mitherren von Aubonne, während hier zugleich das Priorat Étoy, die Edeln von Lavigny und diejenigen von Arnay (heute Arnex bei Orbe) noch Eigengüter besassen. Lavigny teilte die geschichtlichen Schicksale der Herrschaft Aubonne und ging 1700 samt den Eigengütern an die Edeln von Mestral über, denen es bis 1798 gehörte. 1753 trat Gabriel Henri de Mestral die Eigengüter oder Allodien gegen eine Geldentschädigung an Bern ab und nahm sie von diesem sogleich wieder zu Lehen. Nahe dem Dorf hat man 1829 römische Altertümer entdeckt; Fund einer römischen Inschrift und eines römischen Meilensteines an der Via d'Étraz; auf der Höhe von Vaudallaz ein Gräberfeld aus der Alemannen- und Burgunderzeit, mit Waffen und Schmucksachen (so eine mit Perlen besetzte Fibel aus Gold, Gürtelschnalle mit einer Darstellung aus der biblischen Geschichte, andere Gürtelschnallen mit Silberverzierungen etc.). 1145 und 1177: Laviniacum; 1228: Lavinie. Weisser Molassemergel mit Muscheln, darüber eine Lage Torf. Oberhalb Lavigny stehen fluvioglaziale Kiese mit Geröllen aus dem Jura an, während solche den darunter liegenden Moränen gänzlich fehlen. Kiesgruben.