Lavendelöl
,
ätherisches Öl, welches aus den Blüten wild wachsenden, in England aber, besonders bei Mitcham und Hitchin, aus den Blüten zu diesem Zwecke kultivierten Lavendels durch Destillation [* 2] mit Wasser gewonnen wird (Ausbeute 1,5 Proz.) Das englische Öl ist weit seiner als das französische, und die beste Sorte wird aus den abgestreiften Blüten erhalten. Es ist hellgelblich, dünnflüssig, riecht sehr angenehm, schmeckt streng aromatisch, vom spez. Gew. 0,876-0,880, löst sich in 5 Teilen Alkohol vom spez. Gew. 0,894 und besteht aus einem bei 200-210° siedenden Kohlenwasserstoff und Stearopten. Es verändert sich sehr leicht an der Luft und am Licht. [* 3] Viel geringer ist das aus Lavandula Spica Chaix gewonnene Spiköl.
Dieses riecht kampferähnlich und besteht aus einem bei 175° siedenden
Kohlenwasserstoff und einem bei 210° übergehenden
Bestandteil. Lavendelöl
wird besonders in der
Parfümerie benutzt; auch dient es gegen
Migräne und nervöse Aufregung,
in spirituöser
Lösung äußerlich gegen
Rheumatismus und
Lähmungen. Das
Spiköl wird zu geringern Parfümen, zum
Parfümieren
der
Seife, zu Firnissen, zum Auftragen von Porzellanfarben etc. benutzt. Das sehr beliebte
Lavendelwasser ist eine
Lösung von 175 g
Lavendelöl
in 4
Lit.
Alkohol; die feinste
Sorte wird durch
Destillation von 60 g englischem Lavendelöl
mit 2,5
Lit.
Alkohol
und 0,5 Lavendelöl
Rosenwasser erhalten.