Lavendelblüten
(Lavendel, lat. flores lavendulae; frz. fleurs de lavande); ein Artikel des Droguenhandels, besteht aus den vor dem ¶
mehr
völligen Aufblühen gesammelten und getrockneten Blüten der Lavandula officinalis oder L. vera. Diesen sehr ähnlich sind die Spikblüten oder Spike, von Lavandula Spica, welche zuweilen mit den echten L. verwechselt werden. Beide Pflanzen sind im wärmeren Europa zu Hause, wo sie auf sonnigen Hügeln und an Berghängen wachsen, und lassen sich bei uns durch Zerteilung der Stöcke, durch Stecklinge und Samen fortpflanzen. Sie unterscheiden sich durch verschiedne Merkmale, am einfachsten aber durch die schmalen linearen Blätter der ersten und durch die umgekehrt eilanzettförmigen der zweiten.
Diese ist bei uns empfindlicher gegen Kälte, und hat einen stärkern, aber weniger feinen Wohlgeruch als jene. Die getrockneten Blüten und ganzen Blütenstengel dienen bekanntlich für den Hausgebrauch teils als wohlriechendes, teils auch wie andre aromatische Kräuter als stärkendes oder linderndes Mittel in Form von Waschungen, Bähungen, Bädern, oder trocken in Kräuterkissen etc. Durch das Trocknen schrumpfen die L. sehr zusammen und verlieren ihre schöne Farbe, so daß die Kelche die Hauptsache ausmachen und dem Ganzen ein gräulichblaues Aussehen geben. Der Geruch ist durchdringend angenehm aromatisch. Man baut die Pflanze im großen Maßstabe im südlichen Frankreich und in England, hauptsächlich der Ölgewinnung wegen. Man bereitet auch aus den L. Lavendelspiritus (Lavendelgeist) und Lavendelwasser (aqua Lavandulae).