Laval
(spr. -wall), Hauptstadt des franz.
Departements
Mayenne, am
Fluß
Mayenne und an der Westbahn, liegt malerisch
am Abhang eines
Hügels, hat ein altes
Schloß mit einem Wartturm (einst
Residenz der
Herzöge von Laval
, jetzt Gefängnis), eine
Kathedrale (teilweise aus dem 12. Jahrh.), eine große Leinwandhalle
(jetzt zu Ausstellungszwecken verwendet), ein Standbild des in der
Nähe von Laval
gebornen Chirurgen Ambroise
Paré und zählt
(1886) 4847 (als
Gemeinde 30,627) Einw. In industrieller Beziehung ist die Stadt der
Mittelpunkt einer bedeutenden
Weberei,
[* 3] welche von Gui IX.,
Herrn von Laval
, durch
Berufung flandrischer
Weber im 13. Jahrh. begründet wurde, gegenwärtig
hauptsächlich
Zwilch,
Leinwand,
Tisch- und Sacktücher liefert und gegen 10,000
Arbeiter beschäftigt. Die Stadt ist Sitz der
Präfektur, eines
Bischofs (seit 1855), eines
Tribunals und eines Assisenhofs, eines Handelsgerichts und einer
Handelskammer,
hat ein
Lyceum, eine
Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt, ein Taubstummeninstitut, eine
Bibliothek von
16,000
Bänden, ein naturhistorisches und Antiquitätenmuseum sowie eine
Filiale der
Bank von
Frankreich. - Angeblich von
Karl
dem
Kahlen erbaut, ward eine Baronie, kam im 12. Jahrh. an die
Montmorencys, deren eine
Linie sich
Laval-Montmorency nannte, ward 1429 zur
Grafschaft und
Pairie erhoben und fiel 1521 durch
Heirat dem
Prinzen
La Trémoille zu.
Vgl. Couanier de Launay,
Histoire de Laval
(2. Aufl., Laval
1866).