Laurineen
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s. v. w. Lauraceen.
Laurineen
5 Wörter, 31 Zeichen
Laurineen,
s. v. w. Lauraceen.
(Laurineen, Lorbeergewächse), dikotyle Familie aus der Ordnung der Polykarpen, meist Bäume und Sträucher mit meist wechselständigen, immergrünen, lederartigen Blättern ohne Nebenblätter. Die oft eingeschlechtigen, regelmäßigen Blüten bilden Trauben, Rispen oder Dolden und setzen sich meist aus zwei dreigliederigen, kelchartigen Perigonkreisen, vier gleichfalls dreigliederigen Staubblattquirlen, deren innerster zu Staminodien verkümmert, und einem oberständigen, einfächerigen und eineiigen Pistill mit dreilappiger oder einfacher Narbe zusammen. Bei andern Lauraceen findet sich auch zwei- und vierzählige Ausbildung der Blüte. [* 3] Bei dem Lorbeer (Laurus nobilis Lauraceen) zeigen die Blüten in beiden Geschlechten ein vierzähliges Perigon, bisweilen durch Umbildung der äußern Staubgefäße [* 4] auch eine Krone; die weiblichen Blüten haben vier Staminodien, die männlichen 8-14 Staubgefäße in vier- oder ¶
zweizähligen Quirlen. Die Frucht ist eine einsamige Beere oder Steinbeere, die auf dem verdickten Blütenstiel sitzt oder von dem erweiterten Grunde des Perigons becherartig eingefaßt oder von dem stehen bleibenden Perigon bedeckt wird. Die Samen [* 6] haben eine pergamentartige Schale, kein Endosperm und einen geraden Keimling mit großen, plankonvexen, an der Basis schildförmig gestielten Kotyledonen und sehr kurzem Würzelchen.
Vgl. Meißner, Lauraceae (in De Candolles »Prodromus«, Bd. 15).
Die Familie enthält 900 Arten, welche den warmen Zonen und den Gebirgen der Tropen angehören, wo sie an der Bildung der immergrünen Wälder wesentlich beteiligt sind. In Europa [* 7] ist die Familie nur durch den Lorbeer vertreten. Fossile aus den Gattungen Laurus Tournef. und Daphnogene Ung. finden sich in Tertiärschichten. Die Lauraceen zeichnen sich durch einen großen Gehalt an ätherischem Öl aus, welches in allen Teilen, in der Rinde (Cinnamomum Burm.), im Holz [* 8] (Sassafras Nees), auch in Drüsen der Blätter, Knospen [* 9] und Blüten (Camphora Nees), vorkommt. Die Früchte sind bei manchen ebenfalls aromatisch, wie die einer Art Cinnamomum, welche die Zimtblüten liefern; bei andern enthalten sie ein fettes Öl (Lorbeeren) und sind zum Teil genießbar (Persea). Die Lauraceen waren in der vorweltlichen Pflanzenwelt seit der Kreidezeit (Sassafras Nees, Daphnophyllum Heer) vertreten. Zahlreiche Arten der Gattungen Laurus Lauraceen, Persea Gärtn., Cinnamomum Burm. u. a. wurden in Tertiärschichten gefunden.