Lauraceen
(Laurineen,
Lorbeergewächse), dikotyle
Familie aus der
Ordnung der
Polykarpen, meist
Bäume und
Sträucher mit
meist wechselständigen, immergrünen, lederartigen Blättern ohne
Nebenblätter. Die oft eingeschlechtigen,
regelmäßigen
Blüten bilden
Trauben,
Rispen oder
Dolden und setzen sich meist aus zwei dreigliederigen, kelchartigen Perigonkreisen,
vier gleichfalls dreigliederigen Staubblattquirlen, deren innerster zu
Staminodien verkümmert, und einem oberständigen,
einfächerigen und eineiigen
Pistill mit dreilappiger oder einfacher
Narbe zusammen. Bei andern Lauraceen
findet sich
auch zwei- und vierzählige
Ausbildung der
Blüte.
[* 2] Bei dem Lorbeer
(Laurus nobilis Lauraceen
) zeigen die
Blüten in beiden
Geschlechten
ein vierzähliges Perigon, bisweilen durch Umbildung der äußern
Staubgefäße
[* 3] auch eine
Krone; die weiblichen
Blüten haben
vier
Staminodien, die männlichen 8-14
Staubgefäße in vier- oder
¶
mehr
zweizähligen Quirlen. Die Frucht ist eine einsamige Beere oder Steinbeere, die auf dem verdickten Blütenstiel sitzt oder von dem erweiterten Grunde des Perigons becherartig eingefaßt oder von dem stehen bleibenden Perigon bedeckt wird. Die Samen [* 5] haben eine pergamentartige Schale, kein Endosperm und einen geraden Keimling mit großen, plankonvexen, an der Basis schildförmig gestielten Kotyledonen und sehr kurzem Würzelchen.
Vgl. Meißner, Lauraceae (in De Candolles »Prodromus«, Bd. 15).
Die Familie enthält 900 Arten, welche den warmen Zonen und den Gebirgen der Tropen angehören, wo sie an der Bildung der immergrünen
Wälder wesentlich beteiligt sind. In Europa
[* 6] ist die Familie nur durch den Lorbeer vertreten. Fossile aus
den Gattungen Laurus Tournef. und
Daphnogene Ung. finden sich in Tertiärschichten. Die Lauraceen
zeichnen sich durch einen großen Gehalt an ätherischem Öl aus, welches
in allen Teilen, in der Rinde (Cinnamomum Burm.), im Holz
[* 7] (Sassafras Nees), auch in Drüsen der Blätter, Knospen
[* 8] und Blüten
(Camphora Nees), vorkommt. Die Früchte sind bei manchen ebenfalls aromatisch, wie die einer Art Cinnamomum, welche die Zimtblüten
liefern; bei andern enthalten sie ein fettes Öl (Lorbeeren) und sind zum Teil genießbar (Persea). Die Lauraceen
waren in der vorweltlichen
Pflanzenwelt seit der Kreidezeit (Sassafras Nees, Daphnophyllum Heer) vertreten. Zahlreiche Arten der Gattungen
Laurus Lauraceen
, Persea Gärtn., Cinnamomum Burm. u. a. wurden in Tertiärschichten gefunden.