Laufberger
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Ferdinand, Historien- und Genremaler, geb. zu Mariaschein (Böhmen), kam 1845 in die Akademie der Kunstfreunde zu Prag, erhielt aber seine eigentliche Ausbildung an der Akademie in Wien unter Christian Ruben (gest. 1875). Er begann mit dem Historienbild, das er dann (Ende der 50er und Anfangs der 60er Jahre) mit dem Volksgenre und später mit dem Heiligenbild vertauschte. Von einer Reise nach den Donaufürstentümern und Konstantinopel brachte er für den Österreichischen Lloyd zahlreiche Bilder für Kupferstich ¶
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und Holzschnitt, die, mit flottem Pinsel und malerischem Gefühl ausgeführt, verdientes Aufsehen erregten. Später arbeitete er auf dem humoristischen Gebiet viel für den «Figaro». 1862 bereiste er Deutschland, Belgien, England, Frankreich und 1863 Italien, wo das Studium der Renaissancezeit so nachhaltig auf sein feines dekoratives Gefühl wirkte, daß er sich fortan mit Vorliebe der Monumentalmalerei zuwandte. So entstand zunächst für das Neue Opernhaus der reizende Vorhang zur komischen Oper, sodann die Außendekorationen (Sgraffito) und die Deckenmalereien im Treppenhaus des Österreichischen Museums, die Kartons zu dem riesigen Glasgemälde über dem Hauptportal des Weltausstellungspalastes und zahlreiche geschmackvolle Malereien in Privathäusern Wiens. Von seinen sonstigen Genrebildern nennen wir noch: Bauernkongreß vor einem Wirtshaus, der alte Junggeselle (1860), gemütliches Plätzchen, Genoveva im Wald, Sommerabend im Prater (1864), Gebirgsreisende etc. 1866 wurde er akademischer Rat und 1868 Professor der Malerei an der Kunstgewerbschule in Wien.