Titel
Lauderdale
(spr. lahderdel), 1)
John
Maitland,
Graf von, aus einer alten, seit dem 13. Jahrh. in
Schottland ansässigen
Familie, geb. 1616, gehörte im Anfang des
Bürgerkriegs zu den Covenanters, schloß sich aber 1648 den
Realisten an und ging nach der
Schlacht von
Preston mit
Karl II. auf den
Kontinent. In der
Schlacht von
Worcester wurde er 1651 gefangen
genommen, nach der
Restauration der
Stuarts aber freigelassen und 1672 zum
Herzog von Lauderdale
erhoben. Als
Staatssekretär für
Schottland
gehörte er zu den einflußreichsten Mitgliedern des berüchtigten
Cabalministeriums und behauptete sich auch gegen eine vom
Parlament 1674 wider ihn beabsichtigte
Anklage. In
Schottland machte er sich durch seine absolutistischen
Grundsätze allgemein verhaßt; er starb W.
Scott hat ihn in
»Old mortality« geschildert.
2)
James
Maitland, achter
Graf von, brit. Staatsmann, geb. studierte zu
Glasgow,
[* 2] trat unter dem
Namen
Lord
Maitland
schon 1778 ins
Parlament und wurde, nachdem er 1789 den
Titel seines
Vaters ererbt, als schottischer
Repräsentativ-Peer
ins
Oberhaus gewählt. Als sein
Freund
Fox 1806 ins
Ministerium kam, wurde Lauderdale
Peer von
Großbritannien,
[* 3] Mitglied des
Geheimen
Rats
und
Großsiegelbewahrer von
Schottland, welche
Ämter er jedoch bei der Veränderung des
Ministeriums wieder verlor. Im J. 1806 nahm
er an den vergeblichen Friedensverhandlungen mit
Napoleon I. teil, welche
Fox angeknüpft hatte.
Später
kam er immer mehr von seinen liberalen
Ansichten zurück, bekämpfte mit
Leidenschaft die Parlamentsreform und war das
Haupt
der schottischen Hochtories. Er starb auf seinem Stammschloß
¶
mehr
Thirlestane bei Berwick. Unter seinen vielen Flugschriften über irische und indische Finanzen etc. ist hervorzuheben: »An inquiry
into the nature and origin of public wealth« (Edinb. 1804), worin er als Gegner der Theorien Adam Smiths auftritt. Gegenwärtiger
Inhaber des Titels ist der Admiral Thomas Maitland, elfter Graf von Lauderdale
, geb. ein Seitenverwandter
war der Konteradmiral Sir Frederick Lewis Maitland, geb. 1777, der als Marineoffizier 1815 Napoleon I. an Bord des von ihm befehligten
Bellerophon
[* 5] aufnahm und als Oberbefehlshaber in den indischen Meeren starb.