Laubsänger
(Phyllopneuste Meyer, Ficedula Koch), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel, [* 2] der Familie der Sänger (Sylviidae) und der Unterfamilie der eigentlichen Sänger (Sylviinae), gestreckt gebaute Vögel [* 3] mit schwachem, am Grund etwas verbreitertem, pfriemenförmigem Schnabel, ziemlich langen Flügeln, in welchen die dritte und vierte Schwinge am längsten sind, mittellangem, gerade abgeschnittenem oder schwach ausgerandetem Schwanz und mittellangen, schwachen, kurzzehigen Füßen.
Der Fitislaubsänger
(Weidenzeisig,
Weidenblättchen,
Sommerkönig, P. trochilus Bp.), 12
cm lang, 19
cm breit, ist
oberseits olivengraugrün, unterseits blaßgelb, an den Seiten olivengelbbräunlich, an Unterbrust und
Bauch
[* 4] weiß; ein Augenstreif
ist gelblichweiß, ein Zügelstreif bräunlich, Schwung- und Steuerfedern sind olivenbraun, grünlich gesäumt, die Unterflügeldeckfedern
hellgelb;
das
Auge
[* 5] ist braun, der
Schnabel schwarzbraun, der
Fuß hornfarbig.
Der Laubsänger
bewohnt fast ganz
Europa
[* 6] und Nordasien, findet sich im
Winter in fast ganz
Afrika
[* 7] und weilt bei uns
von Anfang April bis
September. Die Männchen kommen früher und gehen später als die Weibchen. Er findet sich in der
Ebene
und im
Gebirge, besonders in gemischten Wäldern mit viel Unterholz, im
Herbst auch im Röhricht und
Schilf, ist sehr
munter, zutraulich, hat einen flötenartigen
Gesang, nistet auf dem
Boden in alten Grasbüscheln, an Baumstämmen etc., baut
ein backofen- oder kegelförmiges überwölbtes
Nest mit seitlichem Eingang und legt im Mai 5-7 weiße, hellrot gefleckte
Eier,
[* 8] welche von beiden Geschlechtern in 13
Tagen ausgebrütet werden.
Bisweilen folgt der ersten noch eine zweite
Brut. In der Gefangenschaft hält er sich ziemlich gut; in
Südeuropa wird er für die
Küche verwertet. Neben dem
Fitis kommen in
Deutschland
[* 9] noch der große Waldlaubsänger
(P. sibilatrix
Bechst., s. Tafel
»Eier I«) und der Tannenlaubsänger
(P. rufa
Lath., s. Tafel
»Eier I«),
in
Schwaben und
Bayern
[* 10] auch
der Berglaubsänger
(P.
Bonelli
Bechst.) vor. Der Goldhähnchenlaubsänger
(P. [Phyllobasileus] superciliosa
Gm., s. Tafel
»Sperlingsvögel«),
9-10 cm lang, 16 cm breit, oberseits matt olivengrün, mit blaßgelblichen Streifen vom Nasenloch bis zum Hinterkopf, an den Körperseiten zart grünlichgelb, auf der Unterseite weißgelblich, mit zwei hellen Flügelquerbinden. Er bewohnt die Wälder Nordasiens zwischen 1000 und 2500 m Meereshöhe und zieht im Winter nach Südindien, in geringerer Zahl durch Nord- und Westeuropa nach Westafrika und zeigt sich dabei ziemlich regelmäßig auch in Deutschland. Die Ausdehnung [* 11] des Brutgebiets ist noch nicht bekannt.