quinqueloba, Cobaea scandens, Cucurbita melanosperma etc. Eine architektonisch mit dem Haus verbundene Laube heißt Veranda. Als
Laubengang verdient die italienische Pergola (s. d.) besondere Empfehlung, doch muß sie zur Architektur des Hauses passen. ist
auch s. v. w. Halle
[* 5] (Gerichtslaube) und besonders ein überwölbter, nicht vorspringender Bogengang am Erdgeschoß der Häuser,
wie er sich in vielen ältern Städten findet (am häufigsten in Bologna), zuweilen auch vor dem Obergeschoß,
z. B. am Rathaus in Braunschweig,
[* 6] am Dogenpalast von Venedig
[* 7] (vgl. Loge). Am Rhein ist Laube s. v. w. Erker.
Von dem böhmischen Wahlkreis Elbogen 1848 in die deutsche Nationalversammlung gewählt, hielt er sich zum Zentrum und zur erbkaiserlichen
Partei, trat jedoch im März 1849 aus, da er sich wegen der Kaiserfrage mit seinen Wählern im Widerspruch befand (vgl.
seine Schrift: »Das erste deutsche Parlament«, Leipz. 1849, 3 Bde.).
Gegen Ende 1849 ward er als artistischer Direktor des k. k. Hofburgtheaters nach Wien
[* 20] berufen. Seine Direktion dieser Anstalt,
welche er bis zum September 1867 führte, wurde durch das Bestreben geleitet, ein bleibendes, in gewissem Sinn mustergültiges
Repertoire zu schaffen, in dem neben den eigentlich klassischen Dramen die besten und bleibendsten Schöpfungen
der modernen Poesie dauernd ihren Platz finden sollten.
Mußten diese Bestrebungen sich einer allseitigen Anerkennung erfreuen, so stieß Laubes unverkennbare Vorliebe für das französische
Drama auf harten Widerspruch. Eine Geschichte seiner Direktionsführung gab er in dem Buch: »Das Burgtheater«
(Leipz. 1868). 1869 übernahm Laube die Direktion des Leipziger Stadttheaters, welchem er einen nicht geringen Aufschwung zu geben
wußte. Mannigfache Differenzen mit Behörden, Kritik und Publikum bewogen ihn indessen, schon 1871 von der Leitung dieser Bühne
wieder zurückzutreten, einer Leitung, deren Prinzipien und Erfolge er wiederum in einem eignen Buch:
»Das norddeutsche Theater«
[* 21] (Leipz. 1872), darlegte. 1872 nach Wien zurückgekehrt, trat er an die Spitze des neuen, auf Aktien
gegründeten Stadttheaters, legte die Direktion aber infolge der durch die Wiener Börsenkatastrophe eingetretenen Mißverhältnisse
nieder, die er in dem Buch: »Das Wiener Stadttheater« (Leipz. 1875) ausführlich schilderte, die ihn jedoch nicht
hinderten, im Sommer 1875 von neuem das Steuer des
Wiener Stadttheaters zu ergreifen und bis 1880 zu führen, worauf ein neuer
Rücktritt erfolgte. Fortan noch in ergiebiger Weise als Schriftsteller wirkend, starb er in Wien.
Als Schriftsteller trat Laube zuerst mit der durch Paganinis Anwesenheit in Breslau veranlaßten Farce »Zaganini«
und einem Drama: »GustavAdolf«, auf, denen die historisch-politischen Skizzen »Das neue Jahrhundert« (Fürth
[* 22] u. Leipz. 1832-33, 2 Bde.)
und der Roman »Das jungeEuropa«
[* 23] (Mannh. 1833 bis 1837, 3 Tle.) folgten. Seine »Liebesbriefe« und die Novellen: »Die Schauspielerin«
(Mannh. 1836) und »Das Glück« (das. 1837) waren nur Variationen, keine Vertiefungen seiner frühern Schilderungen.
In den »Reisenovellen« (Mannh. 1834-37, 6 Bde.; 2. Aufl.
1846-47, 10 Bde.) setzte er Heines »Reisebilder« fort, doch insofern auf eigentümliche Weise, als sie ein Totalbild von Deutschland
zu geben versuchten. Politische, soziale und litterarische Porträte
[* 24] sammelte er in seinen »ModernenCharakteristiken« (Mannh.
1835, 2 Bde.). An der Kölner
[* 25] Streitsache zwischen Deutschland und Rom
[* 26] beteiligte er sich anonym mit der Broschüre »Görres und
Athanasius« (Leipz. 1838). Nächstdem gab er WilhelmHeinses sämtliche Schriften (Leipz. 1838, 10 Bde.; 2. Aufl.
1857-58, 5 Bde.),
mit einer Vorrede begleitet, heraus. Eine Frucht seines Aufenthalts in Muskau war seine
»Geschichte der deutschen Litteratur« (Stuttg.
1840, 4 Bde.). Laube hatte sich indes mit diesem Werk
an eine Aufgabe gewagt, der er in keiner Richtung gewachsen war, und lenkte deshalb mit seiner litterarischen Thätigkeit
wieder in die frühere Laufbahn ein. In rascher Folge erschienen demnächst: »Französische Lustschlösser« (Mannh. 1840, 3 Bde.);
»Jagdbrevier« (Leipz. 1841, 2. Aufl.
1858),
worin ihm die Sitten der Tiere Gelegenheit zu allerlei scherzhaften, satirischen u. ernsten Reflexionen gaben;
»Paris
[* 30] 1847« (das.
1848), eine Wiederaufnahme seiner Reiseschilderungen mit einer trefflichen Darlegung der parlamentarischen Kämpfe
zwischen Thiers und Guizot.
Zugleich hatte sich Laube mit wachsendem Erfolg dramatischen Arbeiten zugewendet. Zwar waren seine
ersten Versuche, die Tragödie »Monaldeschi« (1839),
epigrammatischen Wendungen von schlagender Kraft,
[* 34] wenn auch wirkliche psychische Tiefe und echter poetischer Schwung dem »Essex«
wie allen Tragödien des Autors mangeln. Bedeutend zurück dagegen steht seine letzte Tragödie: »Montrose« (1859),
obschon sie
in Rücksicht auf großartige Anlage der Handlung und Bedeutung des darin vorgeführten Prinzipienkampfes unter LaubesDramen
in erster Linie steht;
zeigten zugleich den wachsenden Einfluß seiner französischen
Vorbilder und die Einwirkung der Wiener politischen und sozialen Welt auf den Autor. Die Vollendung des Schillerschen »Demetrius«
ließ, wie alle ähnlichen Versuche, den Abstand zwischen Schillers gewaltiger Subjektivität und der des
nachfolgenden ausführenden Dichters allzu stark hervortreten. Dagegen erwies der auf eingehenden Studien beruhende und sorgfältig
durchgearbeitete Roman »Der deutsche Krieg« (Leipz. 1865-66, 9 Bde.; 3. Aufl.
1867-68) alle Vorzüge des Laubeschen Talents in ausgiebigster Weise und darf wohl als die beste litterarische
Leistung des vielseitigen Autors betrachtet werden.
Demselben folgten in letzter Zeit der aus Jugendeindrücken erwachsene Roman »Die Böhminger« (Stuttg. 1880, 3 Bde.),
Mit seinen »Erinnerungen, 1810-40« (Wien 1875) hatte eine Folge seiner »Gesammelten Schriften«
(in 16 Bdn.) eröffnet, die mit den »Erinnerungen 1841-81« (das. 1882) schloß, während seine »Dramatischen
Werke« schon früher (Leipz. 1845-75, 13 Bde.)
gesammelt erschienen waren.