Lasser
von
Zollheim
,
Joseph,
Freiherr, österreich.
Minister, geb. zu
Werfen im Herzogtum
Salzburg
[* 2] aus einer 1708 in
den Reichsritterstand erhobenen Adelsfamilie, studierte in
Wien
[* 3] die
Rechte und trat 1846 in den österreichischen
Staatsdienst. 1848 von
seiner
Heimat in den österreichischen
Reichstag gewählt, war er wiederholt Vizepräsident desselben
und sehr thätiges Mitglied des Verfassungsausschusses; er gehörte zu den hervorragendsten und einflußreichsten Abgeordneten
und war Hauptredner der liberalen großösterreichischen
Partei. 1849 wurde er
Ministerialrat, 1859 Sektionschef im
Ministerium
des Innern, als
Minister ohne
Portefeuille mit der provisorischen
Verwaltung des
Justizministeriums
beauftragt; unter
Schmerling war er vom bis Juli 1865
Minister der politischen
Verwaltung, erhielt hierauf die Statthalterschaft
von
Tirol,
[* 4] wurde 1867 in den Freiherrenstand erhoben und übernahm wieder das
Ministerium des Innern im
Ministerium
Auersperg, zu dessen tüchtigsten Mitgliedern er gehörte.
Namentlich war die Wahlreform sein Werk. Als aber dies
Ministerium nach
Abschluß der Ausgleichsverhandlungen mit
Ungarn
[* 5] seine
Entlassung einreichte, bekam auch Lasser von Zollheim
vom
Kaiser den aus Gesundheitsrücksichten besonders erbetenen
Abschied unter
der ehrenvollsten
Anerkennung seiner
Verdienste in einem kaiserlichen Handschreiben; auch wurde ihm das
Großkreuz des St.
Stephansordens verliehen und er auf Lebenszeit als Mitglied in das
Herrenhaus berufen. Er starb in
Wien nach schwerem
Leiden.
[* 6]