Lashétschnikow
,
Iwan Iwanowitsch, russ. Belletrist, geb. 14. Sept.
(a. St.) 1794 zu
Kolomna, trat nach
guter häuslicher
Erziehung in den
Staatsdienst und bekleidete bis 1862, in welchem Jahr er seinen
Abschied nahm und sich nach
Moskau
[* 2] zurückzog, verschiedene
Posten im
Ministerium der Volksaufklärung und des Innern. Er starb 26. Juni
(a. St.) 1869 in
Moskau.
Lashétschnikow
gilt für den Begründer des historischen
Romans in Rußland. Seine großen Werke dieser Art, der in
den
Zeiten
Peters d. Gr. spielende
Roman »Poslédnij Nowík« (»Die
Eroberung
Livlands«, 1842; deutsch,
Dessau
[* 3] 1852),
ferner die Romane: »Ledjanoí Dom« (»Das Eishaus«, 1835; deutsch, Leipz. 1838),
aus den
Zeiten der
Kaiserin
Anna, und
»Bassurmán« (»Der
Fremde«, 1838), im 16. Jahrh. spielend, sowie einige andre
erwarben ihm großen
Ruhm und erfreuen sich noch jetzt in Rußland verdienten Beifalls, obgleich ihre romantische Färbung
ihren Kunstwert beeinträchtigt. Lashétschnikow
hat auch ein paar kleinere
Erzählungen, einen
Band
[* 4] Gedichte und einige
Dramen: »Oprítschnik«
und »Máteri-ssopérnitzy« (»Die
streitenden Mütter«),
verfaßt. Seine gesammelten Schriften erschienen in 8 Bänden (Petersb. 1858).
Vgl.
»Jubiläumsfeier von I. I. Lashétschn
ikow« (russisch,
Moskau 1869).