Lapérouse
(spr. -ruhs'), Jean François de Galaup, Graf von, franz. Seefahrer, geb. zu Guo bei Albi im Departement Tarn, unternahm 1764-78 große Seereisen, diente im Kriege gegen England 1778 mit Auszeichnung und zerstörte 1782 die englischen Ansiedelungen an der Hudsonbai. Von Ludwig XVI. mit einer Entdeckungsreise um die Welt beauftragt, verließ er Brest mit zwei Fregatten, umsegelte Amerika, [* 3] entdeckte an der äußersten Nordwestküste den Port des Français und landete im Februar 1787 zu Manila, von wo er seine Fahrt nach den nordöstlichen Küstenländern Asiens richtete. Er machte hier wichtige Entdeckungen zwischen den japanischen Inseln, Korea und Kamtschatka (s. Lapérousestraße) und segelte im September 1787 nach der Ostküste von Australien, [* 4] um von hier aus die Inseln zwischen Neuguinea und Neuseeland zu untersuchen.
Seine letzten
Briefe datieren von
Sydney
[* 5]
(Februar 1788). Seitdem war er verschollen. Erfolglos ward 1791 d'Entrecasteaux von der
französischen
Nationalversammlung ausgesandt; erst 1827 wiesen der britische
Kapitän
Dillon und nach ihm
Dumont d'Urville (1828)
nach, daß Lapérouse
bei der
Insel
Vanikoro gescheitert sei. Der nach den aus
Kamtschatka und
Sydney eingesendeten Tagebüchern Lapérouses
von Milet de Mureau bearbeitete Reisebericht
»Voyage autour du monde pendant les années 1785-88« (Par.
1797, 4 Bde. mit
Atlas;
[* 6] deutsch von
Forster und
Sprengel, Berl. 1799-1800, 2 Bde.)
ist für die nautische
Geographie noch jetzt von
Interesse.
Vgl.
Dumont d'Urville,
Voyage autour du monde et
à la recherche de
Lapérouse
(neue Ausg. 1859; deutsch, Leipz. 1834);
Dillon, Voyages aux îles de la mer du Sud en 1826-27 (1836, 2 Bde.).