Lao
(Laua), den
Thai- oder Schanvölkern zugehöriger Volksstamm in den innern und nördlichen Teilen der hinterindischen
Halbinsel, insbesondere im nördlichen
Siam, wo noch eine
Million Lao
leben (s. Tafel
»Asiatische
Völker«,
[* 3] Fig. 16). Sie sind klein (1,6 m im
Durchschnitt), aber kräftig und wohlgestaltet; der
Schädel ist brachykephal, die
Stirn
ziemlich
hoch und schmal; das schwarze
Haar
[* 4] wird von den Männern bis auf einen
Büschel auf dem
Wirbel geschoren,
Bauch
[* 5] und
Schenkel werden tättowiert.
Die
Kleidung besteht meist nur aus einem um die
Hüften gewundenen
Tuch; die
Häuser aus
Bambus stehen auf Pfosten erhöht über
der
Erde.
Polygamie kommt nur bei
Reichen vor, aber auch da gilt nur eine
Frau als rechtmäßig. Die
Männer sind träge, Sklaven
und
Frauen besorgen fast alle
Arbeit. Die Lao
sind Buddhisten, dabei sehr abergläubisch; Zauberer spielen eine große
Rolle.
Die
Sprache
[* 6] ist dem
Thai nahe verwandt, steht aber auf einer ältern Lautstufe als dieses. Sie besitzen auch eine
¶
mehr
besondere Schriftsprache.
Vgl. Bastian, Die Völker des östlichen Asien, [* 8] Bd. 1 (Leipz. 1866);