Lanolin
,
von Liebreich aus Schafwollfett dargestellte und in den Arzneischatz eingeführte Substanz, besteht aus einer Verbindung von Cholesterin mit verschiedenen Fettsäuren, läßt sich mit sehr viel Wasser (110 Proz.), auch mit Fetten und Balsamen mischen, wird nicht wie die gewöhnlichen Fette (die Glyceride) ranzig, aber sehr viel leichter als diese durch die Haut [* 3] resorbiert. Es eignet sich daher, und weil es durchaus nicht reizend wirkt, sehr gut zur Benutzung als Salbengrundlage, indem man ihm die verschiedenen Arzneistoffe beimischt.
Meist benutzt man wasserhaltiges und nur in gewissen
Fällen wasserfreies (Lanolinum
anhydricum). Besonders wirksam zeigt
sich die Anwendung von Lanolin
, wenn eine
Wirkung auf tiefer liegende Hautschichten erzielt werden soll, wie bei
Psoriasis, schwieligen
und verdickten Hautstellen, schorfender
Flechte,
Ekzemen etc. Man benutzt auch zu
Pomaden,
Cremes,
Seifen
und Schmiermaterial. Das Lanolin
des
Handels enthält 27 bis 29 Proz.
Wasser.
Gutes Lanolin
soll nicht gelb sein, beim Kneten mit
Wasser
sein
Gewicht etwa verdoppeln und beim Ausschmelzen mit 5 Teilen
Wasser mindestens 70 Proz. eines bei 38-40° schmelzenden gelbbraunen
Fettes liefern, während das Schmelzwasser beim
Verdampfen nicht über 0,2 Proz. des Lanolins
Rückstand hinterlassen
darf.