Titel
Landesaufnahme
(Landeskartierung, Mappierung), die
Arbeiten zur Herstellung einer Landeskarte des Staatsgebiets, welche
nicht nur intensivere Kenntnis von der Erdfläche des
Staats gewährt, sondern auch für die
Staatsverwaltung, Feststellung
und
Sicherung des Grundbesitzes,
Landwirtschaft und Steuerwesen als
Dokument mit amtlicher Beweiskraft benutzt
werden und namentlich auch militärischen
Zwecken dienen kann. Feldmesserisch hergestellte
Karten, aus welchen unter
Verzicht
auf ein übersichtliches
Porträt der Landesoberfläche mit ihren charakteristischen landschaftlichen Merkmalen alles, was
sie bis ins
Detail geben, geometrisch abmeßbar, berechenbar, mit absoluter Richtigkeit aufgezeichnet
ist
(Vermessungskarten), existieren bisher zusammenhängend
nur für
England; in den andern
Staaten hat man, namentlich auch
im militärischen
Interesse, topographische
Karten vorgezogen, welche den Schauplatz genau, aber auch charakteristisch in seiner
Physiognomie widerspiegeln.
Auch in
Preußen
[* 2] entschied sich 1862 eine
Kommission für eine vom
Generalstab zu bearbeitende topographische
Karte
(Generalstabskarte), welche sich innerhalb der
Verjüngung von 1:20,000 bis 1:30,000 zu halten, bei charakteristischer
Wiedergabe des
Terrains nach seiner Gruppenverteilung von genau abmeßbarer
Projektion
[* 3] jedes Einzelgegenstandes zu abstrahieren
und namentlich auf leicht lesbare Wiedergabe des Bodenreliefs Wert zu legen habe (vgl. Morozowicz,
Die königlich preußische Landesaufnahme
, Berl. 1879). - Bei Ausführung
der Landesaufnahme
wird das Land durch trigonometrische
Netzlegung (s.
Triangulation)
[* 4] in
Dreiecke oder
Polygone geteilt, deren Eckpunkte,
die Maschenpunkte des
Netzes, als trigonometrische Netzpunkte (Normalpunkte) in Bezug auf ihre geographische
Lage
(Position)
nach
Länge und
Breite
[* 5] sowie nach ihrer absoluten
Höhe über
Normalnull (vgl.
Nivellieren) durch
Nivellements festgestellt
und im
Lande durch
Stein- und Holzpyramidensignale bezeichnet sind (in
Preußen 10 pro Quadratmeile).
Das trigonometrische
Netz beruht in erster
Linie auf der Messung einer oder mehrerer
Basen (vgl.
Triangulation). In
Deutschland
[* 6] sind seit Anfang dieses
Jahrhunderts bis jetzt 16
Basen gemessen. Nach erfolgter
Wahl der Bildfläche und der Kartenprojektion
(vgl.
Landkarten,
[* 7]
Projektion) erfolgt nun mittels der topographi
schen
Aufnahme die
Übertragung des Landesbildes unmittelbar
auf das
Papier. Die Landesaufnahme
des preußischen
Generalstabs in 1:25,000 ist eine sogen. Gradabteilungskarte, d. h.
das Land ist in
Gradabteilungen, Flächenräume von je 1°
Länge und 1° der
Breite, diese wieder in 60
Blätter von je 10 Längenminuten
und 6 Breitenminuten eingeteilt. Die wahren
Längen der
Grad-, bez. Minutenbogen sind nach Maßgabe der Besselschen Berechnungen
über Gestalt und
Größe der
Erde (vgl.
Gradmessungen, S. 595) genau geometrisch auf den
¶
mehr
Zeichenplatten der Topographen so aufgetragen, daß, also diesen wahren Maßen entsprechend, jedes Meßtischblatt ein Trapez [* 9] bildet und diese zusammengefügt in ihrer Gesamtheit eine dem Erdsphäroid sehr nahe kommende gebrochene Fläche von so viel Facetten, als Blätter vorhanden, aufweisen. So eingeteilt, wird die Landesfläche mit den Bestimmungen über die Darstellungsweise sowie mit den Daten aus den höhern geodätischen Arbeiten den Topographen übergeben, welche an Ort und Stelle die Terrainverhältnisse mit dem Meßtisch [* 10] aufnehmen. Die Originalaufnahmen (Meßtischblätter) werden zusammengestellt, reduziert, auf Stein oder Kupfer [* 11] gestochen und als Landeskarte gedruckt.
[Gegenwärtiger Stand in Deutschland.]
Die oberste leitende Behörde für die Landesaufnahme
in Preußen (Deutschland),
das Zentraldirektorium der Vermessungen, hat von allen Projekten und Arbeitsplänen sowie von allen aus Staatsmitteln bewirkten
Vermessungen und Kartierungen Kenntnis zu nehmen und die den Arbeiten zu Grunde liegenden Methoden u. Anforderungen festzustellen
(vgl. »Militärwochenblatt« 1875, Nr.
88). - Vorsitzender des Zentraldirektoriums ist der Chef des Generalstabs, Mitglieder je zwei Beamte oder
Offiziere sämtlicher Ministerien. Die königlich preußische ein Teil des Nebenetats des Generalstabs, zerfällt in die trigonometrische
Abteilung (für die Arbeiten der höhern Geodäsie), die topographische
Abteilung (für die Aufnahme), die kartographische Abteilung
(für Herstellung der Karten selbst) nebst der Plankammer. - Die topographische
Abteilung hat in fünf
Vermessungssektionen jährlich nach Maßgabe einer »Instruktion für die Topographen etc.« (Berl. 1876) 200 QMeilen
für die Gradabteilungskarte aufzunehmen sowie Rekognoszierungen und Berichtigungen auszuführen.
Jeder Topograph nimmt vom Mai bis Oktober 2,7 QMeilen auf. Instrumente: Meßtisch, Kippregel, [* 12] neuerdings versuchsweise das Aneroidbarometer für Höhenmessungen (Interpolationen). Da jede Meßtischplatte nach Maßgabe der Gradabteilungsprojektion ein geographisch genau festgestelltes Stück der Erdfläche darstellt, so wird dieselbe vor Beginn der Feldarbeit mit dem Minutennetz (d. h. einem Netz, dessen Seitenlängen je zehn Längen- und sechs Breitenminuten aufweisen, also ⅙, bez. 1/10°) versehen und die trigonometrischen Netzpunkte hierin eingetragen.
Fernerhin stehen dem Topographen die in seinen Bereich fallenden Flur-, Forst- etc. Karten zur Verfügung, welche er sich mittels des Pantographen oder Storchschnabels (eines mechanisch vergrößernden oder verkleinernden Kopierinstruments) reduziert (Pantographien). Sehr sorgsam ist im Verlauf der Arbeit bezüglich der Randaufnahme zu verfahren, und behufs richtigen Zusammenpassens der Blätter muß man die Nachbararbeiten öfters vergleichen. Im Winter werden die Meßtischplatten in der Zeichnung völlig ausgeführt.
Von dem fertigen Meßtischoriginalbatt 1:25,000 werden sofort einige photographische Abzüge gemacht und das Original, nachdem
eine Pause auf Pflanzen- oder Glaspapier zur Herstellung der Meßtischlithographien im Originalmaßstab sowie eine Reduktion
vermittelst Pantographs in 1:100,000 für die Karte des Deutschen Reichs davon gefertigt, im Archiv niedergelegt.
Für die weitere Herstellung der fraglichen Karten werden die kolorierten photographischen Kopien als Vorlage benutzt. Die kartographische
Fertigstellung der jährlich aufgenommenen ca. 100 Meßtischblätter 1:25,000 folgt der Aufnahme binnen 1-1½ Jahren, die der
aus je 7½ Meßtischblättern bestehenden Karten-Sektionen
1:100,000 (Zeichnung und Kupferstich) binnen 2-3 Jahren. Die Landesaufn
ahmen
wurden früher streng geheimgehalten, sind aber jetzt, soweit sie gedruckt vorliegen, sämtlich käuflich zu haben.
[Geschichtliches.]
Die Landesaufnahme
wurde in Deutschland zunächst im Beginn des 16. Jahrh. betrieben, so von Apianus (Bienewitz) in Bayern
[* 13] und Österreich,
[* 14] von Mercator und dessen Söhnen in Hessen
[* 15] (vgl. Hauber, Historie der Landkarten, Ulm
[* 16] 1724).
Cassini und seine Söhne verbesserten den Modus der Landesaufnahme
, die größten Verdienste um Vervollkommnung des Wesens der Landesaufnahme
erwarben
sich aber die Generalstäbe der Armeen, in deren Hände als des der Karte bedürftigsten Faktors die Landesaufnahme
übergeben ward (Ausnahmen
bilden England und Württemberg).
[* 17]
Die für eine geographisch richtige Landeskarte unerläßliche Grundlage eines trigonometrischen Netzes fehlte in Preußen bis 1830. Als gute, für heutige Anschauungen sehr mangelhafte Karten galten in Deutschland 1813 die Haassche Situationskarte der Gegend zwischen Rhein, Neckar, Main, 18 Blätter;
die vom geographischen Institut zu Weimar
[* 18] 1809 bearbeitete
topographi
sch-militärische Karte von Deutschland (in 204 Blättern, 1:177,776); die Schmettausche Karte
von Mecklenburg
[* 19] 1780-88;
der Atlas [* 20] von Ostpreußen, [* 21] Litauen und Westpreußen unter Minister v. Schmettau von J. O. ^[richtig: J. C. für Johann Christoph] v. Textor und Engelhardt, 140 Blätter, 1802;
die Le [* 22] Coqsche Karte von Westfalen [* 23] etc., 1805 (1:86,400, d. h. dem Maßstab [* 24] der Cassinischen Carte de France von 1793 angeschlossen);
endlich die Reymannsche Karte von Deutschland in 1:200,000 (letztere als »Spezialkarte von Mitteleuropa« fortgeführt; weiteres s. unten, S. 447).
Alle diese Arbeiten, die auf der Thätigkeit einzelner Männer beruhten, mußten schnell
veralten und konnten ohnedies auch in ihrer Eigenschaft als Staats- und Kriegsmittel nur für dürftige Notbehelfe gelten. Die
Organisation eines topographi
schen Büreaus sollte einstweilen Abhilfe für die Zukunft schaffen, und es wurden von diesem
unter General v. Decker, dann unter Feldmarschall v. Müffling 3000 QMeilen, doch ziemlich flüchtig, aufgenommen. Einen Umschwung
erhielt das Verfahren der topographi
schen Aufnahme durch die Schriften des sächsischen Majors Lehmann und durch die von
Müffling eingeführten trigonometrischen Arbeiten.
Auf besonders hohe Stufe gelangte das topographische
Verfahren im ehemaligen Kurfürstentum Hessen, woselbst zuerst die Breithauptsche
Kippregel (s. d.) Anwendung fand und bereits in den 30er Jahren eine genaue instrumentale Kotierung (Höhenpunktbestimmung),
verbunden mit Konstruktion der von Du Carla (Genfer Ingenieur um 1770) eingeführten Niveaulinien, sich Geltung
schaffte. (Ähnlich auch in Hannover
[* 25] unter Papen.) Die preußischen, nur das Terrainrelief (in Lehmannscher Weise mittels Darstellung
durch Bergstriche) berücksichtigenden Aufnahmen folgten sich in Posen
[* 26] bis 1832, Pommern
[* 27] bis 1838, Brandenburg
[* 28] bis 1845, Westfalen
bis 1842, Rheinprovinz
[* 29] bis 1850, Sachsen-Thüringen bis 1859. Seitdem hat sich auch in Preußen das topographische
Verfahren Hand
[* 30] in Hand mit der sich mehr entwickelnden Landestriangulation einerseits und der Vervollkommnung der Aufnahmeapparate
anderseits (vgl. Meßtisch und Kippregel) und durch die prinzipielle Einführung äquidistanter (d. h. gleichschichtiger)
Niveaulinien (seit 1850), speziell unter Generalleutnant v. Morozowicz, zu dem Standpunkt erhoben, den es heute einnimmt.
Die seit 1876 neuorganisierte Landesaufnahme
übernimmt infolge
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mehr
Militärkonventionen auch die Arbeiten für alle kleinern Bundesstaaten (exkl. Bayern, Sachsen, [* 32] Württemberg). Im folgenden geben wir eine Übersicht der topographischen Thätigkeit in den europäischen Ländern. Litteratur s. bei Landkarten.
Übersicht der veröffentlichten Kartenwerke der topographischen Büreaus.
[Deutschland.]
Preußen. Die topographischen Originalaufnahmen 1:25,000 der königlich preußischen Landesaufnahme
werden publiziert
als Meßtischblätter (6 Minuten der Breite, 10 Min. der Länge) in 1:25,000. Bis 1876 sind von den Originalaufnahmen
aus den Jahrgängen 1850-69 durch das kartographische Büreau des preußischen Handelsministeriums 234 Meßtischblätter in
Lithographie veröffentlicht unter dem Titel: »Meßtischblätter der preußischen Provinz Sachsen etc.« Seit 1876 wieder vom
Generalstab ressortierend sind bis 1887 erschienen 1149 Blätter (Provinzen Westpreußen und Schleswig-Holstein,
[* 33] Reichsland Elsaß-Lothringen,
[* 34] beide Großherzogtümer Mecklenburg, Thüringen, Freie Städte Hamburg
[* 35] und Lübeck,
[* 36] die größten
Teile der Provinzen Sachsen, Schlesien,
[* 37] Hessen-Nassau
[* 38] und kleinere Teile der Provinzen Pommern, Posen, Brandenburg, Hannover und der
Rheinprovinz sowie des Herzogtums Braunschweig).
[* 39]
Die Reduktion der Originalaufnahmen ergibt die »Karte des Deutschen Reichs 1:100,000«. Die Herstellung derselben in 674 Blättern (von 30 zu 30 Min. Meridian und 15 zu 15 Min. Parallel) [* 40] ist 1878 durch Vereinbarung zwischen Preußen, Bayern, Sachsen und Württemberg beschlossen; an der Bearbeitung derselben beteiligen sich diese Staaten nach Maßgabe ihres Gebiets: Preußen 544, Bayern 80, Sachsen 30, Württemberg 20 Blätter. Bis 1887 sind erschienen 436 Blätter, davon 406 von Preußen, 16 von Sachsen, 12 von Bayern und 2 von Württemberg bearbeitet.
Als Ersatz für die noch nicht erschienenen Blätter der Karte des Deutschen Reichs dienen die bisher von den einzelnen Staaten herausgegebenen Karten deutschen Gebiets, soweit dieselben noch nicht durch die betreffenden Blätter der Reichskarte entbehrlich geworden sind: a) von der topographischen Karte des preußischen Staats 1:100,000 (Gradabteilungskarte, ehemals 338 Blätter) nur noch 15 Grenzblätter; b) von der Generalstabskarte des Rheinlandes und Westfalens 1:80,000 (ehemals 72 Blätter) noch 54 Blätter; c) Karte der hohenzollerischen Lande 1:50,000, 6 Blätter.
Von der seit 1866 zum Ressort des Generalstabs gehörenden d) Papenschen Karte von Hannover 1:100,000 (ehemals 66 Blätter) noch 51 Blätter; e) topographische Karte von Baden [* 41] 1:50,000, 50 Blätter, und 1:200,000, 6 Blätter; f) Karte vom Kurfürstentum Hessen 1:50,000, 40 Blätter, und 1:200,000, 2 Blätter. Außerdem ist in Besitz des Staats übergegangen: die Reymannsche Karte von Mitteleuropa (seit 1806 bearbeitet nach den Originalaufnahmen);
dieselbe wird nunmehr herausgegeben und erweitert von der kartographischen Abteilung unter dem Titel: »Topographische Spezialkarte (Reymann) von Mitteleuropa 1:200,000«; beabsichtigt sind 796 Blätter, wovon 1887: 452 erschienen.
Die »provisorische Karte von Elsaß-Lothringen 1:80,000« (38 Blätter) ist zum
größten Teil durch die betreffenden Blätter der Karte des Deutschen Reichs 1:100,000 ersetzt. Anderweitige, durch Landesaufnahmen
im Original hergestellte Karten deutschen Gebiets sind als Behelf für die noch fehlende Generalstabskarte: Oldenburg,
[* 42] Freiherr
v. Schrenck, topographische Karte von Oldenburg 1:50,000 (1856: 14 Sektionen). Hessen, großherzoglicher Generalquartiermeisterstab,
topographische
Karte des Großherzogtums 1:50,000, 31 Sektionen. Bayern, a) topographischer Atlas des Königreichs
Bayern in 1:50,000, Originalaufnahmen von 1789-1867 (seitdem Neubearbeitung), 1:28,000 und 1:25,000 (einzelne Landesteile
1:5000); vgl. darüber: Dürr, Die Reform der darstellenden Topographie und Erläuterungen zur Karte Freysing (1873, Wiener Ausstellung);
»Das königlich bayrische topogr. Büreau«. b) Positionskarte des Königreichs, 1878. Sachsen, a) topographische Karte vom Königreich Sachsen, topographisches Büreau, 1:100,000; 28 Sektionen seit 1872 fertig (ist bereits zum größten Teil in die »Karte des Deutschen Reichs« umgewandelt); Originalaufnahmen in 1:12,000, später 1:25,000, de l'Islesche Kartenprojektion zu Grunde gelegt. Ältere Ausgabe davon ist b) Oberreitsche Karte 1:57,600; 22 Sektionen seit 1837 herausgegeben, Neuauflage seit 1875. Die Meßtische werden als c) Äquidistantenkarte in 1:25,000 veröffentlicht, seit 1875. Württemberg.
Statistisches Landesamt. a) Karte von Württemberg, seit 1818 bearbeitet, seit 1851 vollendet; 15,572 Meßtischplatten 1:2500 (Katastermaterial). 304 Städte in 1:1250. Auf diese Landesvermessung stützt sich: b) der topographische Atlas von Württemberg 1:50,000, seit 1829 in 1:25,000 aufgenommen auf 192 Meßtischen, zu 55 Blättern. Außerdem: c) topographische Karte von Württemberg mit Horizontalkurven von 10 m, 1:25,000, Lithographie, 85 Blätter bis 1882 erschienen. Von der großherzoglich badischen Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaues ist die Bearbeitung einer neuen topographischen Karte des Großherzogtums Baden im J. 1875 beschlossen; dieselbe wird, nach den frühern, genau revidierten und berichtigten Originalaufnahmen bearbeitet, in 170 Meßtischblättern 1:25,000 (Kupferstich, Buntdruck) herausgegeben. Bis 1887 erschienen 162 Blätter.
[Belgien.]
Militärisch-kartographisches Institut des Kriegsministeriums. Das Dreiecksnetz ist 1878 vollendet. a) Carte topographique de la Belgique 1:40,000, in Niveaulinien, 72 Blätter; b) Carte topographique 1:20,000. Originalaufnahme (das Verfahren mehr geometrisch als topographisch, Nivellement für sich gesondert, photographiert in 1:40,000), insgesamt 432 Sektionen auf 127 Blättern in farbigem Druck. c) Carte de la Belgique 1:160,000, 6 Blätter, neu, 1886, vornehmlich Verkehrskarte.
[Dänemark.]
Die topographischen Arbeiten, auf hoher Stufe, bestehen in 1) Vermessung (seit 1830) auf Grund der Katastermappen: Reduktion derselben (byblade) und Placierung derselben nach Maßgabe des durch die Triangulation erhaltenen geographischen Netzes;
2) Nivellement (Haupt- und Detail-);
3) Detailaufnahme 1:20,000, Komplettierung der bybladerne; jährlich ca. 25 QMeilen fertig, mittels dänischer Kippregel. Hiernach also: a) Bybladerne; b) Generalstabens topografiske Kaart over Kongeriget Danmark 1:80,000 (umfaßt nur die Inseln), seit 1845, 29 Blätter, sämtlich erschienen; Niveaulinien 10, ältere 5 Fod; c) Kaart over Jydland, 131 Blätter 1:40,000, seit 1870; d) Generalkaart over Jydland 1:160,000, 9 Blätter und Titel. 1887 erschienen 4 Blätter und Titel.
[Frankreich.]
Depot de la guerre, 3. Abteilung. a) Die Cassinische [* 43] Carte géométrique de la France, dite de l'Académie, 1:86,400, 184 Blätter, von 1750-93 aufgenommen, wurde bis 1823 als militärisch-topographische Karte, damals ersten Ranges, kurrent erhalten. Ist seitdem ersetzt durch die b) ¶