Landes
(spr. langd, Les Landes
), die längs der
Küste des Biscayischen
Meerbusens zwischen
Gironde und Pyrenäen in
einer Länge von 230 km und in Dreiecksform 90–150 km landeinwärts sich erstreckenden Sandflächen,
die unmittelbar am
Meere von Salzlachen, Seen und Dünen, im Innern von
Heiden, Morästen, hier und da von Weidestrecken,
Oasen
mit
Fichten und
Weilern unterbrochen, einen der ödesten Flecke Europas bilden. Die mit Schilf eingefaßten Küstenseen (s.
Etang) liegen einige 20 m über dem Meeresspiegel.
Die Dünen sind 1,7 km breit, 32–70 m hoch, zuweilen durch
Thäler, sog. Lettes, zerschnitten, und verändern
stets ihre Gestalt durch den
Wind, der sie jedes Jahr um etwa 20 m weiter ins Land vorschreiten läßt. Das 1789 auf Neckers
Veranlassung begonnene Besäen und Bepflanzen mit
Fichten, Korkbäumen und Strandkiefern
(Pinus pinaster
Sol.) hat sich erfolgreich erwiesen, sodaß jetzt schon der größte
Teil der Dünen mit
Wald bedeckt ist. Hinter den Dünenhügeln
entfaltet sich ein langer grüner
Streifen und ein ungeheurer
Wald von Seefichten und
Weiden. Die wenigen Bewohner,
Parens genannt,
in zerstreuten Dörfern im östl.
Teile der Landes
, sind gascognischer
Abstammung, wohnen in elenden Hütten
[* 2] und laufen, ihre Herden hütend, auf hohen
Stelzen über die Sand-und Wasserflächen hin. –
Vgl. Chambrelent, Les Landes
de
Gascogne (Par. 1887).