Titel
Landeck
,
1) Stadt und Badeort im preuß. Regierungsbezirk
Breslau,
[* 3]
Kreis
[* 4]
Habelschwerdt, an der
Biele, 467 m ü. M., hat
katholische und eine evang.
Kirche, eine Präparandenanstalt, ein
Amtsgericht,
Handschuh- und Holzstofffabrikation und (1885) 2714 meist
kath. Einwohner. Die
Mineralquellen von Landeck
gehören zu der
Klasse der lauwarmen erdig-salinischen
Schwefelquellen und haben
ein klares, bläulichgrünliches
Wasser von schwachem
Schwefelgeruch und
Geschmack.
Man unterscheidet das St. Georgen- (29° C.), das Marien- (28,5° C.) und das Steinbad, die Wiesenquelle, welche das Steinbad speist (27° C.), und die Mariannenquelle (20° C.); letztere beiden sind Trinkquellen. Das Wasser erweist sich wirksam gegen alle Frauenkrankheiten, Blutarmut und Bleichsucht, Nervenkrankheiten, rheumatische und gichtische Leiden, [* 5] Hautkrankheiten, [* 6] chronischen Katarrh der Luftwege, Skrofulose etc. Außerdem befindet sich in eine Kaltwasserheil- sowie eine Molkenkuranstalt. Die Zahl der Badegäste betrug 1886: 3434. In der Nähe die Ruinen der Burg Karpenstein mit einem neuen Aussichtsturm, weiter die 1885 entdeckten Wolmsdorfer Tropfsteinhöhlen.
Vgl. Langner,
Bad
[* 7] Landeck
(Glatz
[* 8] 1872);
Wehse,
Bad
Landeck
(Bresl. 1886);
Joseph, Die
Thermen von Landeck
(Berl. 1887). -
2) Stadt im preuß. Regierungsbezirk
Marienwerder,
[* 9]
Kreis
Schlochau, an der
Küddow, 106 m ü. M., hat eine neue
Kirche, Wollspinnerei,
Flößerei und (1885) 980 meist evang. Einwohner. - 3) Ortschaft
in
Tirol,
[* 10] am
Inn (Oberinnthal) u. an der Arlbergbahn 804 m ü. M.
gelegen, besteht aus der auf hohem
Felsen gelegenen
Burg Landeck
, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, und
den Dörfern Angedair und Perfuchs, hat eine schöne gotische
Kirche mit sehenswertem
Altar,
[* 11] Baumwollwarenfabrikation und (1880) 1537 Einw.