Die
Reformation fand 1522-54 in Landau Eingang. Trotz seiner starken
Befestigung vermochte Landau größern Heeresmassen keinen
Widerstand
zu leisten, weshalb es im Dreißigjährigen
Krieg achtmal in die
Hände feindlicher Kriegsvölker fiel. Durch den
WestfälischenFrieden trat der
Kaiser die Reichsvogtei über zehn elsässische
Städte, worunter Landau, an
Ludwig XIV. ab,
unter ausdrücklichem Vorbehalt der Unabhängigkeit und Reichsunmittelbarkeit derselben. Indessen wurde Landau nach
dem
NimwegenerFrieden (1678) von
Ludwig besetzt und 1688 der
Bau derFestung nach
Vaubans Angaben begonnen; dieselbe ist im
Lauf des 18. Jahrh.
von den
Franzosen und im 19. vom
DeutschenBund wesentlich erweitert worden.
Während des spanischen Erbfolgekriegs wurde Landau viermal (1702 und 1704 von den Kaiserlichen, 1703 und 1713 von
den
Franzosen) nach regelrechter Belagerung zur
Übergabe gezwungen. Im Friedensvertrag von
Rastatt
[* 11] kam die Stadt förmlich
an
Frankreich. Im zweiten
PariserFrieden
(1815) wurde sieÖsterreich
[* 12] überwiesen, das sie 1816, nachdem
sie zur
Bundesfestung erklärt worden war, an
Bayern abtrat. 1867 wurde der Abbruch der
Außenwerke der Südfronten und der
detachierten
Vorwerke beschlossen und Landau zum »festen, sturmfreien Depotplatz«
erklärt und 1871 die völlige Aufhebung der
Festung verfügt.
Vgl.
Lehmann, Geschichte der ehemaligen freien ReichsstadtLandau (Neust.
a. d.
Hardt 1851);
Jost,
InteressanteDaten aus der 600jährigen Geschichte der Stadt Landau (Landau 1879). -
1)
Georg, hess. Geschichtschreiber, geb. zu
Kassel,
[* 16] ward 1835 zum Archivar am
kurhessischen Staatsarchiv daselbst ernannt und starb in
Kassel. Er machte sich durch folgende Werke bekannt: »Die
hessischen Ritterburgen und ihre
Besitzer«
(Kassel 1832-40, 4 Bde.);
»Die Rittergesellschaften in
Hessen«
[* 17] (das. 1840);
2)
Markus, Litterarhistoriker, geb. zuBrody in
Galizien, widmete sich dem Kaufmannsstand, fand
aber dabei Muße, sich gründliche Kenntnisse der klassischen und modernen
Sprachen anzueignen, die ihn auch auf litterarische
und historische
Studien, vorzüglich über
Italien
[* 20] und
England, führten. 1869 siedelte er nach wiederholten
Reisen in
Deutschland,
Italien und
Frankreich nach
Wien
[* 21] über und erwarb sich in demselben Jahr auf
Grund seines Werkes »Die
Quellen
des
Decamerone«
(Wien 1869; 2. Aufl., Stuttg. 1881-84) an der
UniversitätTübingen
[* 22] den Doktorhut. Seit 1878 widmete er sich
ausschließlich seinen litterarhistorischen
Studien. Als
Früchte derselben erschienen noch: »Beiträge zur Geschichte der
italienischen
Novelle«
(Wien 1875);
1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Niederbayern, hat (1890) 22972 (11213 männl., 11759 weibl.) E. in 32 Gemeinden mit 327 Ortschaften,
darunter 1 Stadt. – 2) Bezirksstadt im Bezirksamt Landau, an der Isar und den Linien Rosenheim-Plattling
und Landau-Landshut (45,2 km) der Bayr. Staatsbahnen,
[* 26] Sitz des Bezirksamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Straubing),
[* 27] hat
(1890) 2993 E., darunter 38 Evangelische;
1) Bezirksamt im bayr. Reg.-Bez. Pfalz, hat (1890) 63192 (31410
männl., 31782 weibl.) E. in 49 Gemeinden mit 113 Ortschaften, darunter 2 Städte. – 2) Bezirksstadt im Bezirksamt Landau, an der
Queich und den Linien Neustadt a. d. Hardt-Weißenburg und Germersheim-Zweibrücken der Pfälz. Eisenbahnen (zwei Bahnhöfe),
[* 29] Sitz des Bezirksamtes, eines Landgerichts (Oberlandesgericht Zweibrücken)
[* 30] mit 6 Amtsgerichten (Annweiler,
Bergzabern, Edenkoben, Germersheim, Kandel, Landau), eines Amtsgerichts, Hauptzollamtes,Bezirksgremiums, einer Reichsbanknebenstelle
sowie der 5. Division und 9. Infanteriebrigade, hat (1890) 11136 (6201 männl., 4935 weibl.)
E., darunter 5133 Katholiken und 616 Israeliten, in Garnison das 18. Infanterieregiment Prinz Ludwig Ferdinand und das 5. Feldartillerieregiment,
Post zweiter Klasse, Telegraph, eine evang. Kirche (bis 1892 gleichzeitig von den Katholiken benutzt), kath.
Augustinerkirche, Reiterdenkmal des Prinzregenten (Luitpold-Brunnen; von Wilhelm von Rümann, 1892), Gymnasium, Realschule;
Maschinenfabrik, Eisengießerei und bedeutenden Handel. – Landau wurde 1291 Freie Reichsstadt, dann an Speyer
[* 31] versetzt, von Maximilian
Ⅰ. 1511 wieder eingelöst und zu Niederelsaß geschlagen. Im Dreißigjährigen Kriege wurde die
Stadt achtmal von den Kaiserlichen, Schweden
[* 32] und Franzosen genommen.
Durch den Westfälischen Frieden kam Landau an Frankreich; 1688
wurde es von Vauban befestigt, hierauf 1702‒13 viermal von deutschen
und franz. Feldherren erobert. Am griffen die Verbündeten die von den Franzosen besetzte Festung förmlich an,
mußten sich aber zurückziehen. Landau wurde 1816 an Bayern abgetreten und zur deutschen Bundesfestung erklärt, in welcher Bayern
das Besatzungsrecht ausübte; 1867 wurden die Außenwerke niedergelegt und Landau zum festen sturmfreien Depotplatz erklärt; 1871 wurde
die Festung aufgelassen. –
Vgl. Lehmann, Urkundliche Geschichte der ehemaligen Freien Reichsstadt Landau (Neustadt a. d.
Hardt 1851);
Jost, Interessante Daten aus der 600jährigen Geschichte der Stadt Landau (Landau 1879).
in Waldeck, Stadt im Kreis der Twiste des Fürstentums Waldeck, 8 km südöstlich von Arolsen,
[* 34] an der Watter, hat
(1890) 876 E., Postagentur und Fernsprechverbindung.