Lanarkshire
(spr. lännarkschir), Grafschaft im südlichen Schottland, im Thal [* 2] des Clyde, daher auch Clydesdale genannt, umfaßt 2302 qkm (41,5 QM.) mit (1881) 904,412 Einw. Hauptfluß ist der Clyde, der die Mitte der Grafschaft durchfließt. Das Innere derselben ist im allgemeinen eben, der Südteil dagegen, am obern Clyde, Bergland. Hier erheben sich die Louther Hills (732 m), Cairn Table (592 m), Tinto Hill (710 m). Das Land ist zum Teil mit den Zuflüssen des Forth gegen die Nordsee, zum Teil mit dem Clyde und seinen Zuflüssen gegen den Atlantischen Ozean geneigt.
Zwei Drittel der Oberfläche bestehen aus Moor- und Heideland; das Ackerland beschränkt sich auf das Thal des Clyde und einige Nebenthäler. Von der gesamten Oberfläche waren 1886: 29 Proz. angebaut, 17 Proz. bestanden aus Weiden. Der Viehstand betrug 7546 Ackerpferde, 71,700 Rinder, [* 3] 203,390 Schafe [* 4] und 8320 Schweine. [* 5] Der mittlere und untere Teil bis Glasgow [* 6] liegt in der Mitte des großen Steinkohlenfeldes. Von großer Wichtigkeit ist daher der Bergbau [* 7] (1881: 31,631 Arb.), der sich außer auf Steinkohlen (1885: 12¼ Mill. Ton.) auch auf Eisen [* 8] und Blei [* 9] erstreckt.
Die Industrie zeichnet sich durch ihre Mannigfaltigkeit aus. 1881 beschäftigte die Textilindustrie 48,069 Personen (wovon 26,710 in Baumwollfabriken), die Stahl- und Eisenhütten 25,358 Pers., der Maschinenbau 15,688 Pers., der Schiffbau 7538 Pers., Töpfereien 1807 Pers., Glashütten 1039 Pers. Der Handel wird durch den Forth-Clydekanal und den Monklandkanal (zwischen Old-Monkland und Glasgow) sowie durch Eisenbahnen befördert. Hauptsitz der Industrie wie überhaupt die wichtigste Stadt in ist Glasgow. Außerdem sind von Bedeutung: Airdrie, Coatbridge, Hamilton, Wishaw und Lanark, die Hauptstadt.