Lamottes
Goldtropfen, s. v. w. Bestushewsche Nerventinktur.
Lamottes Goldtropfen
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Lamottes
Goldtropfen, s. v. w. Bestushewsche Nerventinktur.
Nerventinktur (Tinctura ferri chlorati aetherea, Spiritus [* 3] ferri chlorati aethereus, Tinctura tonico-nervina Bestuscheffii, s. Liquor anodynus martiatus, Lamottes Goldtropfen), vom Grafen Bestushew-Rjumin (s. d.) 1725 erfundene, in Frankreich von Lamotte als eigne Erfindung ausgegebene Eisenauflösung. Das Geheimnis ihrer Bereitung wurde von der Kaiserin Katharina II. mit 3000 Rubel erkauft und veröffentlicht, dann die Vorschrift von Chemikern, vorzüglich von Klaproth, vereinfacht. Zu ihrer Bereitung wird 1 Teil Eisenchloridlösung (Liquor ferri sesquichlorati) mit 14 Teilen Ätherweingeist (Spiritus aethereus) in verschlossenen Flaschen der Sonne [* 4] ausgesetzt, bis die Flüssigkeit farblos geworden ist, und dann unter zeitweiliger Öffnung der Flaschen in den Schatten [* 5] gestellt, damit sie wieder gelblich werde. Das Eisenchlorid wird im Sonnenlicht zu Eisenchlorür reduziert, indem gleichzeitig gechlorte Substitutionsprodukte des Alkohols und Äthers entstehen; im Dunkeln findet wieder teilweise Oxydation statt. Sie wirkt nervenreizend und stärkend, zeigt sich daher am heilsamsten bei Nervenleiden, wenn diese auf Schwäche beruhen, namentlich bei Frauenkrankheiten, Krämpfen, Bleichsucht, häufigem Kopfschmerz.