Lamarque
(spr. -márk), Maximilien, Graf, franz. General, geb. zu St.-Sever (Landes), wendete sich, durch seinen Vater, der Mitglied der Konstituierenden Versammlung war, veranlaßt, zeitig der Revolution zu und trat 1791 in das Heer. Im Vortrab der Pyrenäenarmee 1793 unter Moncey erwarb er sich vor Fuenterrabia hohen Ruhm, ward Brigadegeneral, diente nachher in Italien [* 2] und am Rhein und zeichnete sich 1800 bei Hohenlinden aus. Nach dem Frieden von Lüneville befehligte er in Spanien [* 3] unter Leclerc und wohnte hierauf dem Feldzug von 1805 in Österreich [* 4] bei.
Nach dem Frieden erhielt er den Auftrag, Joseph Bonaparte nach Neapel [* 5] zu begleiten, und wurde dessen Adjutant und Generalstabschef. Er besiegte die englischen Truppen in mehreren Gefechten und entriß ihnen Gaeta und Capri. [* 6] Im Krieg von 1809 nahm er bei Laibach [* 7] dem Feind 5000 Gefangene und 65 Kanonen, und bei Wagram [* 8] drang seine Heeresabteilung ins Zentrum der österreichischen Armee ein. Zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt, diente er 1812 in Rußland, dann in Spanien, wo er unter den schwierigsten Verhältnissen bis zum Sturz Napoleons I. blieb.
Mit der ersten Restauration trat er außer Dienst. Nach der Rückkehr Napoleons I. 1815 erhielt er anfangs das Kommando einer Division an der belgischen Grenze; bald aber mußte er den Oberbefehl in der Vendée übernehmen, wo er die Ruhe wiederherstellte. Nach der Rückkehr der Bourbonen wurde er auf die Liste der Geächteten gesetzt. Er floh nach Belgien [* 9] und erhielt erst im November 1818 die Erlaubnis zur Rückkehr nach Frankreich. Seine in einer Reihe von Schriften bis 1826 niedergelegten Vorschläge zur Reorganisation des Heers blieben ohne Erfolg. 1828 zum Deputierten ernannt, stimmte ¶
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er fortwährend mit der Linken und unterzeichnete 1830 die berühmte Adresse der 221. Er starb Sein Leichenbegängnis,
an welchem gegen 200,000 Menschen teilnahmen, wurde von der demokratischen Opposition zu einer großartigen Demonstration gegen
die Julimonarchie benutzt und gab den Anlaß zu blutigen Unruhen 5. und 6. Juni. Von Lamarques
Schriften sind
zu erwähnen: »Nécessité d'une armée permanente, etc.«
(Par. 1820);
»De l'esprit militaire en France« (das. 1826) und seine »Souvenirs, mémoires et lettres« (Brüss. 1835, 3 Bde.).