Lamantin
(Manatus Cuv.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Wale [* 2] und der Unterordnung der Sirenen oder Seekühe, robbenartig gebaute Tiere mit etwas unförmlich gestaltetem, fast nacktem Fischleib, abgerundeter Schwanzflosse, vier kleinen Plattnägeln an den Zehen der abgerundeten Brustflossen, früh ausfallenden Schneidezähnen und sich abnutzenden Backenzähnen, welche allmählich von hinten her durch neuere ersetzt werden, und an der Schnauzenspitze stehenden Nasenlöchern.
Der schmalschnauzige Lamantin
(M. americanus
Desm.), 3 m lang, 50
cm hoch, mit wenigen borstigen
Haaren auf der
bläulichgrauen
Haut
[* 3] und abgestutzter, borstenreicherer Oberlippe, lebt gesellig an den
Küsten
Mittel- und
Südamerikas, steigt
weit in den
Flüssen, besonders in dem
Amazonas und
Orinoko und deren
Nebenströmen, empor und nährt sich von
Wasserpflanzen.
[* 4] Das Weibchen soll ein oder zwei
Junge werfen und große Anhänglichkeit an dieselben zeigen. In der Gefangenschaft
wird er sehr zahm. Wegen des sehr schmackhaften
Fleisches, welches auch gesalzen und gedörrt wird, des genießbaren und als
Leuchtmaterial verwendbaren
Fettes und der starken
Haut, die man zu
Riemen zerschneidet, wird das
Tier eifrig verfolgt und ist
daher jetzt viel seltener als früher.