Lakonĭen
(Lakonikē),
Landschaft im alten
Griechenland,
[* 2] den südöstlichen Teil des
Peloponnes umfassend, der mächtigste
dorische und nächst
Athen
[* 3] der wichtigste
Staat von
Hellas.
Fast durchweg von
Gebirgen erfüllt, war das Land
unzugänglich und rauh, mehr als zur Hälfte felsig und zum
Ackerbau untauglich, dafür aber trefflich zur
Schaf- und Ziegenzucht
geeignet, wie denn auch die lakonische
Wolle nebst
Jagdhunden und
Mauleseln großen
Ruf genoß. An
Ebenen besaß Lakonien
nur
drei wenig ausgedehnte: die von
Sparta am Mittellauf des
Eurotas, die Mündungsebene dieses
Flusses und die
Ebene Leukä auf
der südöstlichen
Halbinsel.
Das Zentrum des ganzen Landes, die Ebene von Sparta (230 m ü. M.), ist vom Meer durch Kalkgebirge (516 m hoch) getrennt, welche der Eurotas in enger Schlucht durchbricht. Die Hauptgebirge sind der Taygetos (jetzt Pentedaktylo, 2409 m hoch) im W. und der Parnon (jetzt Malevo, 1958 m hoch) im O., beide reich an Eisengruben und Marmor, welcher namentlich bei den Bauten des kaiserlichen Rom [* 4] Verwendung fand. Der Taygetos bildete in alter Zeit in seinem nördlichen Teil die Grenze gegen Messenien, welche später weit westlicher zog, und bot den Spartiaten die herrlichsten Jagdgründe dar.
Während dieses
Gebirge nur einen
Paß
[* 5] besitzt, ist der ihm parallel laufende Parnon an vielen
Stellen bequem zu überschreiten.
Als Hauptstrom ist der
Eurotas (s. d.) mit seinen Nebenflüssen Önos (heute Kelephina) und Tiasa
bei
Sparta zu nennen; alle übrigen sind nur unbedeutende Küstenflüsse. Die wichtigsten der wenig zahlreichen
Städte waren außer der Hauptstadt
Sparta (s. d.):
Amyklä, Pharis, Therapne mit einem
Menelaos-Heiligtum, die Hafenstadt
Gythion,
Epidauros Limera mit dem
Hafen Minoa und im N.
Sellasia. Das Land mag in seiner
Blütezeit an 150,000 Einw. gezählt
haben.
- Im heutigen
Königreich
Griechenland bildet Lakonien
(Lakonia) einen
Nomos, welcher 4228 qkm (76,78 QM.) mit (1879)
121,116 Einw. und vier Eparchien enthält. Hauptstadt ist
Sparti.