(spr. lä, vom kelt. laoidh,
Lied), ursprünglich die
Lieder und
Weisen der bretonischen Harfner, schlossen sich
eng an die großen
Heldengedichte von König
Artus und der
Tafelrunde an und bildeten meist die lyrischen
Partien derselben;
sie bestanden aus achtsilbigen
Versen mit abwechselnden oder verschlungenen
Reimen.
Beim Übergang in die
französische Sprache, im 12. oder 13. Jahrh., lösten sie sich von der epischen
Poesie los, erhielten Strophenbau und künstlichere
Formen und wurden im
Munde der
Trouvères zu
Liebes- und Klageliedern; berühmt sind die Lais der
Marie de France
(»Lai da Chèvrefeuille«).
Doch blieb ihr rhythmischer
Charakter, ebenso wie in den deutschen
Nachbildungen des bretonischen
Cyklus,
gewahrt. Eine Sammlung von »Lais inédits du XII. et XIII. siècles«
(Par. 1836) gab
Fr.
Michel heraus. Die mittelhochdeutschen Dichter übersetzten
Lai durch
Leich (s. d.).
(FuorclaDavo) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
2828 m. Passübergang, hinten über dem Val Lavèr und zwischen dem Piz davo Lais und einem
seiner Vorgipfel. Verbindet das Val Lavèr mit dem Fimberthal. Leicht zu begehen, aber nur von Gemsjägern benutzt. Im
Romanischen bedeutet davo soviel wie «hinter», Fuorcla davo Lais also =
Passhinter denSeen.
(PizDavo) (Kt. Graubünden,
Bez. Inn).
3031 m. Gipfel, in der Gruppe des Fluchthorns, zwischen dem Val Lavèr und Fimberthal und 2,5 km
ö. der Landesgrenze gegen Oesterreich. Steht auf dem wasserscheidenden Kamm, gehört aber ganz zur Schweiz,
da die Landesgrenze hier nicht dem Kamm folgt, sondern das Fimberthal quer durchschneidet. Liasischer Bündnerschiefer, leicht
verwitternd und daher zur Schluchtenbildung geneigt. Einsame und wilde Gegend.
(spr. lä; vom kelt. laidh; irisch loid, Lied), bretonische
Lieder, die in ihrem metrischen Bau dem Wechsel des musikalischen Rhythmus folgen und, ähnlich den kirchlichen
Sequenzen, aus ungleichen, meist zweiteiligen Absätzen bestehen, mit der Einschränkung, daß der erste und der letzte Absatz
von gleichem Strophenbau und von gleicher Melodie ist. Durch bretonische Spielleute in Nord- und Südfrankreich verbreitet,
fanden die Lais solchen Beifall, daß auch franz. Trouvères seit dem 12. Jahrh. in der Form und nach der
Melodie der bretonischen Muster dichteten.
Diese lyrischen Lais hielten sich hier noch längere Zeit;Guill. de Machau, Eustache Deschamps, AlainChartier haben im 14. und 15. Jahrh.
Lais gedichtet, doch löste damals diese Kunstform ihre enge Verbindung mit der Musik, und da der Inhalt meist
belehrend-erbaulich wurde, wurden sie nur fürs Recitieren verfaßt. Im 16. Jahrh. ließ man
das Lais als altmodisch fallen. Außerdem gab es seit dem 12. Jahrh. in Frankreich epische (s. Marie de France), Versnovellen
in gepaarten Achtsilbern, zum Hersagen gedichtet, die ursprünglich nichts anderes waren als die franz.
Erklärung des bretonischen Textes der lyrischen Lais, die zur Harfe, Rotte, Vielle oder Flöte von bretonischen Spielleuten vorgetragen
wurden. Da hier der Inhalt der Lieder unter Aufgabe der lyrischen Form reproduziert wurde, glaubte man sich berechtigt, den
Namen Lais beizubehalten. Mit dem 13. Jahrh. schwindet dieser Name als Bezeichnung eines erzählenden Gedichts
aus der franz. Litteratur. In England blieb das Wort in der Bedeutung von Lied (song, lyric
poem) erhalten (z. B. Macaulay, Lays of ancient Rome, 1848). -
die jüngere, eine Tochter der Timandra, der spätern treuen Gefährtin des Alcibiades, war zu Hykkara in Sicilien
geboren und soll als siebenjähriges Mädchen (etwa 414 v. Chr.) nach Korinth gekommen sein.
Zuletzt ging
sie mit einem Thessalier in dessen Heimat und wurde dort angeblich von einigen Weibern aus Eifersucht ermordet.