Lai
,
Lais,
Lei,
Ley, Deminutiv Laiet.
Romanische Bezeichnungen für «See»;
vom lateinischen lacus.
Lai
108 Wörter, 671 Zeichen
Lai,
Lais,
Lei,
Ley, Deminutiv Laiet.
Romanische Bezeichnungen für «See»;
vom lateinischen lacus.
Lai
(Kt. Graubünden, Bez. Albula, Kreis Alvaschein, Gem. Obervaz).
1476 m. Weiler, auf der Lenzerheide;
1,5 km s. vom
Heidsee. 11
Häuser, 64 kathol.
Ew. Nahe Lai
mündet der aus dem Felsenkar von
Sanaspans herabkommende Bach in den
Heidbach.
Sumpfige Gegend, einst ein Seebecken darstellend.
Typische Moränenlandschaft.
Lai
(Piz del) (Kt. Graubünden, Bez. Münsterthal), 2829 m. Gipfel, in der Gruppe des Piz Umbrail;
2,5 km w. vom Piz Umbrail, s. über dem Lai da Rims und 5 km sw. Santa Maria.
Lais
(spr. lä, vom kelt. laoidh, Lied), ursprünglich die Lieder und Weisen der bretonischen Harfner, schlossen sich
eng an die großen Heldengedichte von König Artus und der Tafelrunde an und bildeten meist die lyrischen Partien derselben;
sie bestanden aus achtsilbigen Versen mit abwechselnden oder verschlungenen Reimen. Beim Übergang in die
französische Sprache, im 12. oder 13. Jahrh., lösten sie sich von der epischen Poesie los, erhielten Strophenbau und künstlichere
Formen und wurden im Munde der Trouvères zu Liebes- und Klageliedern; berühmt sind die Lais
der Marie de France (»Lai da Chèvrefeuille«).
Doch blieb ihr rhythmischer Charakter, ebenso wie in den deutschen Nachbildungen des bretonischen Cyklus,
gewahrt. Eine Sammlung von »Lais
inédits du XII. et XIII. siècles«
(Par. 1836) gab Fr. Michel heraus. Die mittelhochdeutschen Dichter übersetzten Lai durch Leich (s. d.).
Vgl. Wolf, Über die
Lais
, Sequenzen und Leiche (Heidelb. 1841).
Laïs,
Name zweier wegen ihrer Schönheit bewunderter griechischer Hetären, von denen die ältere,
aus Korinth,
[* 3] zur Zeit des Peloponnesischen Kriegs lebte und die Vornehmsten und Reichsten des Staats, sogar Philosophen, wie
Aristippos und den Cyniker Diogenes, bezaubert haben soll. Die jüngere Laïs
, Tochter der Timandra, der treuen Gefährtin des
Alkibiades, geb. 422 v. Chr. zu Hykkara in Sizilien,
[* 4] kam in einem Alter von sieben Jahren nach Korinth, der Sage
nach als Kriegsgefangene. Der Maler Apelles soll sie zur Hetäre herangebildet haben. Später folgte sie einem Hippostratos nach
Thessalien, wo sie von Frauen im Heiligtum der Aphrodite
[* 5] gesteinigt worden sein soll. Bei beiden ist das wirklich Historische
von dem Anekdotenhaften nicht zu scheiden.
Vgl. Jacobs, Laïs
, die ältere und die jüngere (in den »Vermischten
Schriften«, Bd. 4, Leipz.
1830).
Als ideale Schönheit stellte sie Wieland im »Aristipp« dar. ¶