Lagūnen
(v. lat. lacuna, »Lache, Vertiefung«),
Lagynos - Lahire

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Seite 10.410. eine Mündungsform der
Flüsse,
[* 2] welche sich als eine
Übergangsform zur
Deltabildung bezeichnen läßt. Vom offenen
Meer sind die Lagunen
durch langgestreckte, sandige, zum Teil kultivierte
Inseln (lidi)
geschieden, nur einzelne tiefere
Stellen verbinden sie mit jenem; landeinwärts beginnt die
Sumpf- und Morastbildung, bis endlich
dieser amphibische
Boden nach und nach in
Festland übergeht.
Beim Fortschreiten der Versandung bilden sich
in diesen
Sümpfen zahlreiche inselartige, durch Salzlachen umschlossene
Erhöhungen. Zwischen den
Inseln und den
Lidi führen
in das offene
Meer tiefere
Kanäle, welche für die
¶
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Schifffahrt sorgfältig offen erhalten werden. Die bekanntesten Lagunen
sind jene um Venedig,
[* 4] an der Mündung der Piave, Brenta,
des Po, der Etsch und andrer kleinerer Flüßchen. Das gleiche Phänomen wiederholt sich auch in den Etangs der Küste von Languedoc,
von den Mündungen des Rhône über Cette bis Perpignan.