Lähme
(Füllen-,
Kälber-,
Lämmer- und
Ferkellähme,
Gelenkkrankheit der
Säuglinge,
Gliederkrankheit), Bezeichnung verschiedener
Leiden
[* 2] des Jugendalters der
Haustiere, besonders der
Füllen und
Lämmer. Die wichtigste der der Lähme
zugezählten
Krankheiten bei
Fohlen, Kälbern und
Lämmern beruht in einer eiterigen, resp. eiterig-jauchigen
Entzündung der Nabelvene
und hierdurch erzeugten
Blutvergiftung. Durch Vermittelung der
Zirkulation entsteht an einem oder gleichzeitig an mehreren
Gelenken eine
Entzündung mit Anschwellung und zuweilen mit Absceßbildung. Zu diesen
Leiden inklinieren besonders die edlen
Rassen.
Als äußere Ursache ist die Einwirkung von Fäulnisfermenten anzusehen. Die Krankheit ist nach ihrer Ausbildung gewöhnlich unheilbar. Nur wenn ein einzelnes Gelenk affiziert ist, läßt sich eine Behandlung mit einiger Aussicht versuchen. Die kranken Gelenke sind mit 2 Proz. Karbollösung in Wasser zu waschen und mit Watte zu bedecken. Den jungen Tieren ist die Muttermilch mit einer kleinen Flasche [* 3] einzugeben und abwechselnd Heusamenthee oder Kamillenthee zu verabreichen. Prophylaktisch ist der Nabelstrang bei den neugebornen Fohlen 2-3 Tage hindurch täglich zweimal mit Jodoform und Kollodium zu bestreichen.