Titel
Ladŏgasee,
der größte Landsee Europas, im nordwestl. Rußland, zwischen den Gouvernements Petersburg, [* 2] Olonez und dem Großfürstentum Finland, 5 m über dem Niveau des Finnischen Meerbusens, ist von N. nach S. 215,5, von O. nach W. 165,4 km lang und hat 944,1 km Umfang und 18121 qkm Flächenraum, wovon 433 qkm auf Inseln kommen. Die Tiefe ist im südl. und mittlern Teil gering, im nördlichen 130–140, stellenweise 260 m. Die Ufer sind niedrig, nur im NW. Felsig. Von den Inseln sind die wichtigsten Harskian-saari, Mantschin-saari, Lungula, Walaam, Konewez.
Das Wasser ist trübe und sehr kalt, aber reich an Fischen. Auch finden sich Robben.
[* 3] Der Ladogasee
nimmt auf die
Abflüsse des Saimasees (den Wuoren), des
Onega- (den
Swir) und des Ilmensees (den Wolchow), den Sjaß und noch 70 andere Quellenflüsse,
hat aber nur einen Abfluß, die Newa im
SW. Im
Sommer gehen Dampfschiffe von
Petersburg durch die Newa über den Ladogasee
nach Serdobol.
Im allgemeinen wird die Schiffahrt sehr erschwert durch
Untiefen, Klippen,
[* 4] Sandbänke, häufige Wirbelwinde.
Zur Erleichterung sind am südl. und südöstl. Ufer
Kanäle angelegt worden:
1) Der Kanal [* 5] Peters des Großen (bis 1866 Ladogakanal genannt; von Schlüsselburg bis zur Mündung des Wolchow, 1718–31 erbaut, 110 km lang, 25 m breit).
2) Nördlich davon zur Verstärkung [* 6] des vorigen der Neue Ladogakanal, auch Kanal Alexanders II. genannt (1861–66 erbaut).
3) Der Sjassische Kanal (von der Mündung des Wolchow bis zur Mündung des Sjaß; 1764–1802 erbaut).
4) Parallel [* 7] dem letztern der Kanal der Kaiserin Maria Feodorowna (1883). 5) Der Swirkanal (s. Swir).
6) Parallel dem letztern der Kanal Alexanders III. Sie stellen die Verbindung mit Petersburg, dem Onegasee, der Wolga und der Dwina her.