Laden
,
Kaufladen,
Magazin,
Gewölbe,
[* 2] ein Raum zum Verkauf von Waren. Während früher der Laden
meist nur ein großer, nach
außen wenig auffallender Raum im Erdgeschoß der
Wohnhäuser
[* 3] war, ist er jetzt oft der für die ganze Gestaltung bestimmende
Raum. Die ersten größern Laden
entstanden in
Paris
[* 4] und wurden dann in England eingeführt. Seit das
Eisen
[* 5] im Bauwesen zur stärkern Verwendung gekommen ist (etwa um 1850), hat sich das Laden
wesen vollständig verändert, indem
oft die ganze Front des Erdgeschosses auf eiserne Stützen gestellt wird.
Das Wichtigste bei der
Anlage der Laden
ist die Gestaltung der Schaufenster. Bei diesen wird auf möglichst
große Glasflächen Wert gelegt. Die Laden
thüren werden daher zwischen zwei etwa 1 m auseinander liegende
Eisenpfeiler gestellt
und, wenn das Laden
fenster tief sein soll, in die hintere Flucht desselben gelegt, sodaß kleine, wieder mit Glasleibungen
versehene Vorhallen entstehen. Oft dienen diese für zwei benachbarte Laden
gemeinsam. Außerdem
zieht man die
Keller derart zu den Laden
, daß man vor dessen Fenster einen
Lichtschacht legt, sodaß man auch die unten ausgelegten
Gegenstände von der
Straße aus sehen kann. Im L. sind die Hauptmöbel der Laden
tisch, die Gestelle für die Waren und die
Kasse.
Von besonders reicher
Ausstattung sind die Modenmagazine, welche außer den genannten Vorkehrungen noch
Räume haben müssen, in welchen die Waren bei künstlichem Licht
[* 6] betrachtet werden können; ferner dürfen Ankleideräume
nicht fehlen.
Große
Geschäfte haben außer Comptoirs, Packstuben, Vorratsspeichern, eigene Restaurationen für ihre Angestellten,
Pferdeställe,
Schuppen u. s. w. Solche ganze Stadtviertel füllende Laden
entstanden
zuerst in
Paris.
Als
Beispiele mögen genannt sein: das dreistöckige
Maison du Mon
Marché (etwa 75 m Fensterfront und 1300 qm Grundfläche),
A la
Belle Jardinière (178 m Fensterfront, gegen 2400 qm Grundfläche, gleichfalls drei
Geschosse),
[* 7]
Au Printemps (230 m Fensterfront,
gegen 3000 qm Grundfläche, 5
Geschosse, erbaut von Sédille, die originellste und bedeutendste
Anlage).
Ähnlich große Laden
besitzt
Deutschland
[* 8] noch nicht;
doch sind in neuerer Zeit in Berlin [* 9] schnell großartige Fortschritte gemacht worden. –
Vgl. A. Fricke, H. Kämmerling und F.
Stock, Moderne Schaufenster und Laden
einrichtungen (2. Aufl., Lpz.
1868);
Gräf, 50 Entwürfe zu Ladenvorbauen, Schaufenstern und Warenauslagen nebst den innern Einrichtungen (Weim. 1883);
Junk, Kaufläden und Geschäftshäuser (in der «Baukunde des Architekten», Bd. 2, Berl. 1884).