Lacombe
(spr. -kóngb), Louis Trouillon-, franz. Komponist, geb. zu Bourges, wurde schon 1829 Klavierschüler von Zimmermann am Pariser Konservatorium und erhielt 1831 den ersten Klavierpreis. 1832 verließ er das Institut und unternahm eine Kunstreise durch Frankreich, Belgien [* 2] und Deutschland, [* 3] die in Wien [* 4] endete, wo er (1834) acht Monate lang unter Czerny das höhere Klavierspiel weiter studierte und bei Sechter und Seyfried theoretische Kurse durchmachte. 1839 nach weitern Konzerttouren nach Paris [* 5] zurückgekehrt, widmete er sich nun mehr und mehr der Komposition.
Ein Klavierquintett, ein Trio und Klavierstücke waren seine ersten Publikationen; dann folgten die dramatischen Symphonien (mit Soli und Chören): »Manfred« (1847) und »Arva« (1850),
ein zweites Trio, eine große Oktavenetüde für Klavier, zahlreiche andre Klavierstücke, Lieder, ein »lyrisches Epos« von gigantischer Anlage, eine Oper: »La Madone« (1861 im Théâtre lyrique aufgeführt),
die
Musik zu Niboyers »L'amour« u. a. Am
bekanntesten wurde von seinen Werken
»Sappho«, Preiskantate der
Weltausstellung 1878, die wiederholt im
Châtelet und im
Konservatorium
aufgeführt wurde. Die
Richtung Lacombes
ist durchaus modern (Berlioz-David); seine
Musik soll immer bedeutsam
sein und setzt zur Erreichung besonderer
Effekte oft große Instrumental- und Vokalmassen in
Bewegung. Er starb -
Lacombes
zweite
Gattin (seit 1869),
Andréa Lacombe
, geborne Favel, ist eine tüchtige Sängerin, die eine bemerkenswerte Gesangschule
herausgegeben hat.