Lackfarben
(Lacke, Farblacke), chemische Verbindungen oder Gemische von Farbstoffen mit basischen Oxyden, besonders mit Thonerdehydrat, Zinnhydroxyd, namentlich aber mit Stärke, welche besonders für die Darstellung von aus Teerfarben wichtig ist, weil die letztern an mineralischen Stoffen schlecht haften. Eine besonders innige Verbindung des Farbstoffs mit Thonerdehydrat oder Zinnhydroxyd wird erhalten, wenn man Farbstofflösungen mit den Salzen der genannten Oxyde versetzt und den Lack durch Ammoniak oder Soda fällt.
Sind die Salze im Überschuß vorhanden, so wird bei hinreichendem Zusatz des Fällungsmittels mehr Oxyd gefällt, als dem Farbstoff entspricht, und man erhält Mischungen der eigentlichen Lackfarbe mit den Oxyden, verdünnte Lackfarben. Enthält die Farbstofflösung schwefelsaure Magnesia, und erhitzt man sie mit überschüssigem kohlensauren Ammoniak zum Sieden, so erhält man äußerst lockern Magnesialack. Sehr schöne Lackfarben gibt Thonerdenatron, aus welchem das Thonerdehydrat mit dem Farbstoff durch Säuren gefällt wird.
Man benutzt Lackfarben als Wasser- und Ölfarbe, in der Buntpapier- und Tapetenfabrikation; sie besitzen eine gewisse Durchsichtigkeit (lasieren) und müssen gewöhnlich dünn aufgetragen werden, weil in stärkerer Schicht ihre sonst feurige eigentümliche Farbe häufig verschwindet und bisweilen metallisch grüne oder bronzeartige Reflexe auftreten. Aus einem und demselben Farbstoff kann man je nach der Wahl des farbstoffaufnehmenden Körpers verschiedene Lackfarben darstellen.