Lachambeaudie
(spr. -schangbodih), Pierre, franz. Fabeldichter, geb. zu Sarlat (Dordogne) als Sohn eines armen Landmanns, ward Buchhalter in einem Handelshaus zu Lyon, [* 2] erhielt dann, nachdem eine erste Gedichtsammlung: »Essais poétiques« (1829),
ziemlich unbeachtet geblieben war, eine
Anstellung an einer
Eisenbahn und redigierte
zu gleicher Zeit die
ȃchos de la
Loire«, bis nach einem ziemlich unsteten, armseligen und durch geistige
Verirrungen getrübten
Leben seine 1839 erschienenen »Fables populaires« (7. Aufl.
1849) durch ihren glänzenden Erfolg ihm nicht bloß eine gesicherte
Existenz, sondern auch einen
Namen verschafften. Lachambeaudie
hatte
sich damit neben
Lafontaine und
Florian in die erste
Reihe der französischen Fabeldichter gestellt.
An der
Revolution von 1848 thätig beteiligt, entging er nach den Ereignissen des der
Deportation
nur durch die mächtige Fürsprache des
Ministers
Persigny, seines ehemaligen Mitarbeiters an den
ȃchos de la
Loire«. Er lebte
zunächst mehrere Jahre in
Brüssel,
[* 3] kehrte dann nach
Frankreich zurück und starb in Brunoy
bei
Paris.
[* 4] Spätere
Publikationen von Lachambeaudie
sind: »Fables et poésies diverses« (Par. 1839, neue
Ausg. 1858);
»Fleurs de Villemomble« (1861);
»Fables et poésies nouvelles« (1865) und »Prose et vers« (1867).
Eine größere Anzahl
Fabeln von Lachambeaudie
hat
Ludwig
Pfau (2. Ausg.,
Dresd. 1863) vortrefflich ins Deutsche
[* 5]
übertragen.