Kyklōpen,
nach der ältesten
Sage die
Söhne des
Uranos und der
Gäa:
Arges, Steropes und
Brontes,
ungeheure, rohe Geschöpfe mit nur einem
Auge,
[* 2] welche dem
Zeus
[* 3] die
Blitze schmiedeten (die Naturgewalt des
Gewitters andeutende
Wesen). Wegen ihres Übermuts von
Uranos in den
Tartaros geworfen, verhalfen sie dem
Kronos zur Herrschaft, wurden dann auch
von diesem wieder in
Banden gehalten, bis
Zeus sie befreite, dessen willige
Diener sie nun wurden. In der
Folge tötete sie
Apollon,
[* 4] weil sie
Zeus den
Donnerkeil geliehen, mit welchem
er den
Äskulap erschlug. Nach
Homer sind die Kyklopen
[* 5] ungeheure,
ebenfalls einäugige
Riesen auf
Trinakria,
Söhne des
Poseidon,
[* 6] ohne
Gesetz und
Sitte, ohne
¶
mehr
gemeinsame Verbindung, nur von Viehzucht
[* 8] lebend. Der Repräsentant dieser ist der aus der Odyssee bekannte Menschenfresser Polyphem.
In noch späterer Sage erscheinen sie als Gehilfen des Hephästos,
[* 9] welche im Innern des Ätna
[* 10] oder der ebenfalls vulkanischen
Liparischen Inseln dem Zeus Blitze und Donnerkeile und den Göttern und Heroen Waffen
[* 11] schmiedeten. Eine weitere
Ausbildung der Sage findet man in der Erwähnung der Kyklopen
, die nach Strabon aus Lykien kamen und in Tiryns und Mykenä
[* 12] Mauern und andre
Bauwerke aufführten, welche unter dem Namen Zyklopische Mauern (s. Baukunst,
[* 13] S. 485) bekannt waren. Von den Künstlern wurden
die als Riesen mit Einem großen Auge auf der Stirn dargestellt, doch so, daß darunter auch die Augen an der
gewöhnlichen Stelle wenigstens angedeutet waren (Relief des kapitolinischen Museums, in der Schmiede des Hephästos).