Kyburg
,
1) Dorf im schweizer. Kanton Zürich,
[* 2] mit 386 Einw. und
dem wohlerhaltenen, sehr ansehnlichen
Schloß Kyburg
(680 m ü. M.), welches, 4 km von
Winterthur entfernt, auf einer Anhöhe in einer romantischen Gegend liegt und eine schöne Aussicht darbietet. Das
Schloß
war das Stammhaus der
Grafen von Kyburg
, deren Ursprung in das 7. Jahrh. hinaufreicht. Die
Grafschaft Kyburg
erstreckte sich von der
Glatt bis an den
Rhein. Als 1263 der Mannesstamm mit dem
Grafen
Hartmann VI. erlosch, fielen die Besitzungen
an
Hartmanns
Neffen, den
Grafen
Rudolf von
Habsburg, nachherigen deutschen König, und 1424 durch Verpfändung an die Stadt
Zürich.
[* 3]
Diese gab die Grafschaft zwar 1442 dem Kaiser Friedrich III. freiwillig wieder; aber dieser trat sie schon 1452 für schuldigen Sold abermals an Zürich ab, und seitdem ist sie bei dieser Stadt geblieben. In neuerer Zeit kam das Schloß an einen Privatmann, der eine prachtvolle und jedermann zugängliche Gemäldesammlung angelegt hat. Die Galerie enthält Originalwerke von Raffael, Giorgione, Tizian, Parmeggiano, Caravaggio, Guido Reni, Murillo, Velazquez, Memling, A. Dürer, Poussin, den niederländischen Meistern u. a. In der romanischen Schloßkapelle merkwürdige Wandmalereien aus dem 13. Jahrh.
Vgl.
Pfau
und
Kinkel,
Beschreibung der
Burg Kyburg
(Zürich
1870);
Pupikofer, Geschichte der Burgfeste Kyburg
(das. 1869). -
2) (Kyburg
-Buchegg) Dorf im schweizer. Kanton Solothurn,
Bezirk Bucheggberg-Kriegstetten, nördlich von Solothurn,
[* 4] mit
Mineralquelle und (1880) 181 Einw.