Kuttelfisch
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s. Sepie.
Kuttelfisch
3 Wörter, 23 Zeichen
Kuttelfisch,
s. Sepie.
(Tintenfisch, Tintenschnecke, Sepia L.), zu den Tintenschnecken [* 3] (s. d.) und zwar zu den zehnarmigen Zweikiemern gehörige Tiere mit ovalem Körper, langen, schmalen, hinten getrennten Flossen, langen, ganz zurückziehbaren Fangarmen und kalkiger, poröser innerer Schale (Schulpe). Die Eier, [* 4] von der Gestalt der Weinbeeren, werden an allerlei Gegenstände abgelegt (See-, Meertrauben). Die gemeine S. (gemeiner Tinten-, Kuttel- oder Blackfisch, S. officinalis L.), bis zu 45 cm groß, findet sich in allen europäischen Meeren, am häufigsten an den holländischen und adriatischen Küsten. Am lebenden Tier ist besonders schön der Farbenwechsel zu beobachten, welcher der S. gleich allen andern Tintenschnecken eigen ist und von der Zusammenziehung oder Ausdehnung [* 5] eigner Farbstoffzellen (Chromatophoren, s. d.) herrührt (s. Tafel »Mollusken [* 6] und Tunikaten«).
Die Schulpe (weißes Fischbein, Blackfischbein, Os Sepiae) ist 12-25 cm lang, 4-8 cm breit, länglich oval und auf beiden Seiten gewölbt, flacher auf der festern Ober- als auf der zelligen oder porösen Unterseite, weiß, spröde, leicht zerbrechlich, schmeckt salzig, enthält 85 Proz. kohlensauren Kalk, 4 Proz. organische Substanz, außerdem Wasser u. Salze. Man gebraucht sie als absorbierendes Mittel und fein gepulvert oder auch gebrannt zu Zahnpulvern, in der Technik zu Gießformen für Goldarbeiter, als Poliermittel.
Das schlechte, zähe Fleisch der S. wird in Italien [* 7] viel gegessen. Aus dem braunen, im sogen. Tintenbeutel (s. Tintenschnecken) befindlichen Saft, mit welchem die S. das Wasser verdunkelt, um eine Beute zu erhaschen oder einem Feind zu entgehen, bereitet man die unter dem Namen S. bekannte braune Malerfarbe. Der eingetrocknete Saft ist glänzend dunkelbraun, unlöslich in Wasser und Weingeist, aber löslich in ätzenden Alkalien. Zur Benutzung als Wasserfarbe trocknet man den frischen Saft so schnell wie möglich, reibt ihn mit Ätzkalilauge an, kocht ihn ½ Stunde, filtriert und neutralisiert das Filtrat. Den Niederschlag wäscht man aus, trocknet ihn und verreibt ihn mit Gummi arabikum. Die beste Sorte kommt aus Rom. [* 8]