Kupferlegi
erungen,
Verbindungen und Mischungen des
Kupfers mit andern
Metallen, zeigen mannigfach
wechselnde
Farben von kupferrot durch gelbbraun und gelb bis weiß, ihre
Härte ist meist größer als die der einzelnen
Metalle.
Der
Schmelzpunkt der Kupferlegi
erungen ist in der
Regel herabgedrückt, besonders bei
Kadmium- und Wismutgehalt. Kupferlegi
erungen mit
Zink,
Zinn,
Palladium,
Wismut und
Antimon sind spezifisch schwerer, Kupferlegi
erungen mit
Gold
[* 2] und
Silber aber leichter, als sie dem mittlern spezifischen
Gewicht der
Metalle nach sein sollten.
Das chemische Verhalten der Kupferlegi
erungen ist im allgemeinen so, wie
man es erwarten muß: verdünnte
Schwefelsäure
[* 3] färbt eine gelbe
Kupferzinklegierung rot, indem sie
Zink löst;
Ammoniak färbt dieselbe
Legierung weiß, indem es
Kupfer
[* 4] löst. Man
kann die ungemein zahlreichen in folgende
Gruppen bringen:
1) Legierungen aus Kupfer und Zink: Messing;
2) Legierungen aus Kupfer und Zink mit untergeordneten, aber wesentlichen Beimengungen von Zinn und Blei: [* 5] bronzeartiges Messing;
3) Legierungen von Kupfer und Zink mit ziemlich viel Zinn: gelbes Lagermetall;
4) Kupferzinnlegierungen: Bronze; [* 6]
5) Kupferzinknickellegierungen: Neusilber;
6) Kupfer mit edlen Metallen: Münzmetall;
7) Zinnzinkantimonlegierungen mit untergeordnetem Kupfer: weißes Lagermetall;
8) Kupferaluminiumlegierungen: Aluminiumbronze. Kupferarsenlegierung bildet das Weißkupfer (Patong). Über Legierungen des Kupfers mit Antimon s. Antimonlegierungen. Diesen schließen sich an die Legierungen von Kupfer mit Blei, Arsen, Silicium und Quecksilber. Kupfereisenlegierung ist das Schwarzkupfer. 100 Teile Eisen [* 7] und 5 Teile Kupfer bilden eine harte, dichte und gleichartige Legierung, die zu Ambossen tauglich ist. Stahl wird durch 2 Proz. Kupfer spröde. 2 Teile Kupfer und 1 Teil Eisen bilden ein sehr festes Metall, welches bei größerm Eisengehalt härter, aber weniger fest wird.
Kupfer und
Blei legieren sich sehr schwer; 50 Teile
Blei und 50 Teile
Kupfer geben ein billiges und leicht
schmelzbares
Metall für
Bleche und Tafeln, die keine große Dauer erfordern.
Beim Erhitzen der
Legierung fließt das leicht
schmelzbare kupferhaltige
Blei ab und läßt das schwer schmelzbare bleihaltige
Kupfer zurück. Hierauf beruht der Seigerprozeß.
Die festeste Bleikupferlegi
erung enthält 16,6 Proz.
Blei, zwei andre
Legierungen enthalten 20 und 15,3 Proz.
Blei. Diese drei
Legierungen eignen sich als
Hartlot, da sie sich leicht
feilen und schmieden lassen, leicht schmelzen und keinen
Borax
[* 8] brauchen.
Kupferstahl
(Siliciumbronze) wird durch
Schmelzen von 3 Teilen
Kieselfluorkalium (oder einem
Gemenge aus
Sand und
Kochsalz) mit 1 Teil
Natrium und 1 Teil Kupferdrehspänen
dargestellt, enthält 12 Proz.
Silicium, ist leichter schmelzbar als
Silber, sehr spröde und wenig
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mehr
dehnbar; er dient zur Darstellung kupferreicherer Legierungen. Die Legierung mit 5 Proz. Silicium hat helle Bronzefarbe, ist in Härte und Zähigkeit dem Eisen ähnlich, sehr dehnbar, gut zu bearbeiten und schmelzbar wie Zinnbronze.
Vgl. Bischoff, Das Kupfer und seine Legierungen (Berl. 1865);
v. Bibra, Die Bronze- und Kupferlegi
erungen der alten und ältesten
Völker (Erlang. 1869).