Kunstgewer
beschulen,
Unterrichtsanstalten, welche seit der vom
Staat und von
Privaten systematisch in
Angriff genommenen
Hebung
[* 2] des
Kunstgewerbes in
Österreich
[* 3] und
Deutschland
[* 4] begründet worden sind und durch staatliche und kommunale
Mittel erhalten werden. Man unterscheidet Kunstgewer
beschulen im eigentlichen
Sinn und in welchen nur spezielle
Fächer
[* 5] des
Kunstgewerbes kultiviert
werden (s.
Fachschulen). Bei beiden
Gattungen von Kunstgewer
beschulen erfolgt der
Unterricht gewöhnlich in zwei
Stufen.
Als unerläßliche Grundlage wird überall der Zeichenunterricht anerkannt.
In den Vorbereitungsklassen werden
Ornamentzeichnen, Gipszeichnen, architektonisches
Zeichnen und, je nach den
Zielen der Anstalt, auch Aktzeichnen, Projektionslehre,
Anatomie, Stillehre, Naturstudien u. dgl. getrieben.
In den
Fachklassen werden praktische Übungen in den verschiedenen
Zweigen des
Kunstgewerbes veranstaltet, die sich in den kunstgewer
blichen
Fachschulen auf ein Spezialfach beschränken.
Deutschland besitzt Kunstgewer
beschulen mit ausgedehntem
Unterricht in
Berlin,
[* 6]
Breslau,
[* 7]
Dresden,
[* 8]
Düsseldorf,
[* 9]
Frankfurt
[* 10] a. M.,
Hamburg,
[* 11]
Kaiserslautern,
[* 12]
Karlsruhe,
[* 13]
München,
[* 14]
Nürnberg,
[* 15]
Stuttgart;
[* 16] kunstgewer
bliche
Fachschulen in
Berchtesgaden (Schnitzerei),
Krefeld
[* 17]
(Webschule),
Einbeck
[* 18]
(Webschule),
Grenzhausen,
Höhr,
Bürgel
(Kunsttöpferei),
Hanau
[* 19]
(Bijouterie und Kunststickerei),
Iserlohn
[* 20] (Metallindustrie),
Mülheim
[* 21] a. Rh.
(Webschule),
Oberammergau (Schnitzschule),
Pforzheim
[* 22] (Metallindustrie),
Plauen
[* 23] (Musterzeichnen),
Remscheid
[* 24] (Kleineisen- und Stahlwarenindustrie),
Schneeberg (Spitzenklöppelei) u. a. Über die geschichtliche
Entwickelung der Kunstgewerbeschulen
s.
Kunstgewerbe.