Titel
Kunigunde
,
weiblicher Name, entsprechend dem männlichen Kuno (Konrad). Historisch bekannt sind:
1) Kunigunde
, die
Heilige, eine Tochter des
Grafen
Siegfried von
Luxemburg
[* 2] und Gemahlin des
Kaisers
Heinrich II., mit dem sie in kinderloser
Ehe lebte. Sie war bei der
Gründung des
Bistums
Bamberg
[* 3] 1007 thätig. Der Vorwurf ehelicher
Untreue, den sie durch
das Bestehen der
Feuerprobe entkräftet haben soll, wird ihr 100 Jahre später in wenig glaubwürdigen
Quellen nochmals gemacht.
Nach ihres Gemahls
Tod (1024) zog sie sich als
Nonne in das von ihr gestiftete
Kloster
Kaufungen bei
Kassel
[* 4] zurück und starb
hier wurde aber im
Dom zu
Bamberg an der Seite ihres Gemahls beigesetzt.
Innocenz III. versetzte
sie 1200 unter die
Heiligen. Ihr
Tag ist der 3. März.
2) Tochter Belas IV. von Ungarn, [* 5] vermählte sich 1239 mit dem König Boleslaw dem Keuschen von Polen und widmete sich der Krankenpflege. Nach dem Tod ihres Gatten (1279) nahm sie den Schleier in dem von ihr gestifteten Kloster Sandecz. Sie starb 1292 und ward 1690 kanonisiert. Ihr Tag ist der 24. Juli.
3) Kunigunde
von
Eisenberg, gewöhnlich die Kunne genannt, ließ sich als Hoffräulein bei
Albrechts des Entarteten,
Landgrafen von
Thüringen (s.
Albrecht 14), Gemahlin
Margarete mit ersterm in ein Liebesverhältnis ein, infolge dessen
sie einen Sohn gebar. Nach
Margaretens
Tod vermählte sich
Albrecht 1274 mit Kunigunde
, welche ihren Sohn
Apitz dadurch zu legitimieren
suchte, daß sie ihn bei der
Trauung unter den
Mantel (daher Mantelkind) nahm. Weil der
Landgraf diesem Sohn
Thüringen als
Erbe
zuzuwenden suchte, kam es zu blutigen
Kriegen zwischen
Albrecht und seinen
Söhnen, während welcher Kunigunde
1290 starb.