Kunersdorf
,
[* 2] Pfarrdorf im
Kreis
[* 3]
Lebus-Weststernberg des preuß. Reg.-Bez.
Frankfurt,
[* 4] 6 km östlich von
Frankfurt a.O.,
hat (1890) 125 E., evang.
Pfarrkirche und ist bekannt
durch die
Schlacht vom Nachdem 23. Juli
General
Wedel bei
Kay von den
Russen geschlagen worden war, ließ der König die große österr.
Armee unter Daun durch ein Korps unter
dem Prinzen
Heinrich festhalten, überschritt mit 48000 Mann
die Oder
nördlich von
Frankfurt und griff
am folgenden Morgen
das 60000 Mann
starke verbündete
Heer an.
Der rechte Flügel der Feinde war durch die Oder
, der linke
durch
Sümpfe und
Büsche und noch außerdem durch starke Verschan
zungen, die Front durch tiefe
Gründe gedeckt.
Dennoch gelang
es den
Preußen,
[* 5] beim
Angriff auf den linken russ. Flügel nach einem heißen Kampfe die
Schanzen und
Batterien zu nehmen und die
Russen in die Flucht zu jagen. Noch aber hatten die
Russen mehrere feste Punkte inne.
Trotz der Gegenvorstellungen seiner
Generäle beschloß der König, mit den schon sehr ermüdeten
Truppen auch den rechten
Flügel der
Russen anzugreifen. Der Infanterieangriff blieb zunächst erfolglos, weshalb der König den
General Seydlitz mit der Reiterei von seinem Beobachtungsposten, Laudon gegenüber, durch wiederholte
Befehle heranrief.
Sogleich benutzte Laudon die Gelegenheit, um hervorzubrechen und mit seiner Reiterei sich auf die ermatteten Haufen der Stürmenden zu werfen. Dies entschied die Schlacht. Ein neuer Angriff Laudons warf alles in wilde Flucht. Die Preußen verloren 18500 Mann und beinahe ihr ganzes Geschütz; doch hatten auch die Feinde 16700 Mann eingebüßt. Dem König wurden zwei Pferde [* 6] unter dem Leibe erschossen; nur der Heldenmut des Rittmeisters von Prittwitz rettete ihn vor Gefangenschaft. General Puttkamer und der Dichter Ewald von Kleist fielen. Die Uneinigkeit der Verbündeten verhinderte die weitere Ausnutzung dieses Sieges. –
Vgl. Hahn,
[* 7] Kunersdorf
am (Berl. 1876);
Die
Schlacht von Kunersdorf
(1. Beiheft zum «Militärwochenblatt»,
1800).